Verdrehte Welt

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vanessa book Avatar

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Die 33-jährige Nico ist von ihrem Mann sitzen gelassen worden und lebt seit dem einfach so vor sich hin. Sie will nichts mehr von Männern wissen. Bis ihre beste Freundin Nico aus ihrer Wohnung jagt und sie betrunken einen One-Night-Stand hat, den sie danach nicht mehr los wird. Bis sie erfährt, dass ihr One-Night-Stand Kosta erst 19 ist.

Die Geschichte klingt vielversprechend, sowohl lustig als auch zum Kopf schütteln. Ich mochte den Roman grundsätzlich, hatte aber ein Problem mit den beiden Hauptfiguren, allen voran mit Nico:

Nico ist eine 33-jährige Autorin die in Selbstmitleid versinkt und niemanden an sich ranlässt. Im Gegenteil: sagt jemand etwas zu ihr, ist sie stinksauer. Sie verhält sich an manchen Stellen des Romans wie ein pubertierender Teenager.
Auf der anderen Seite haben wir den eigentlichen Teenager Kosta, der sich wiederum verhält, als wäre er 33. Das habe ich aber weniger störend empfunden als umgekehrt.
Das ganze hatte letztendlich etwas von einer verkehrten Welt und hat mir das Lesen zum Ende hin teilweise etwas schwer gemacht. Ich bin mir im Klaren darüber, dass für Nicos Verhalten ihre Vorgeschichte verantwortlich ist. Ich fand den Charakter Nico auch nicht durchwegs schlecht, nur am manchen Stellen war sie mir etwas zu kindisch. Ich hoffe es ist verständlich, was ich damit sagen möchte.

Abgesehen von einzelnen Passagen mit der störrischen Hauptfigur Nico, hat es mir sehr gut gefallen. Ich mochte die restlichen Charaktere, wie Nicos Vater und ihre beste Freundin Tina.
Wenn ich ein Buch dermaßen schnell durchlese, ist es in der Regel generell ein sehr gutes Zeichen. Es war unterhaltsam geschrieben, bot Momente zum nachdenken und ich konnte, besonders am Anfang, sehr viel lachen.

Insgesamt ein guter Roman mit etwas verdrehten Hauptfiguren. Eine Empfehlung für Zwischendurch.