Hallo Wunderwelt unter Wasser

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Das Buch „Wenn Haie leuchten“ von Julia Schnetzer überzeugt als erstes durch den Neugier weckenden Titel, mit einem tollen Buchformat und einem schönen Cover. Keine Abbildung des gängigen Bild eines Hais: gefährlich.
Die Autorin verändert für einige Leser vielleicht die Vorstellung des bösen Raubtiers und beschreibt mit ihrem Buch die Schönheit und Vielfalt dieser Tiere.

Und nicht nur das: Das Buch blickt auf die gesamte wundersame Unterwasserwelt der Ozeane mit ihrem Farbenspiel, ihrer Vielfalt und den Leuchtwelten. Bei einigen Haien leuchten nur Hautflecken, bei anderen auch die Placoidschuppen. Quallen dient das Leuchten zum Jagen, andere Tiere nutzen das Licht zur Tarnung, als „Sonnencreme“ oder zur Partnersuche.
Und auch wenn der Titel auf Haie fokussiert, wird im Buch deutlich, wie viele Tiere im Meer leuchten. Korallenriffe laden zum „Fluo Dive“ ein, man trifft Nacktschnecken, Hummer, Seepferdchen oder Schildkröten in den verschiedensten Farben.

Mir gefällt insbesondere der Schreibstil von Julia Schnetzer. Spannend, leicht verständlich erläutert sie die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Leuchtwelten im Ozean: Die Entdeckung von GFP, Fluoreszenz und die Gründe hierfür. Kleine Abbildungen (sogar ein Atommodell wird zur Beschreibung der Fluoreszenz gezeigt!) lockern das Buch auf und veranschaulichen das Geschriebene. Aber nicht nur die schönen Seiten der Ozeane, sondern auch die Schwierigkeiten der Meeresforschung im Hinblick auf Tiefe und Dunkelheit, sowie äußerst seltene Sichtungen einiger Tierarten werden gekonnt erläutert.

Ganz nebenbei wird die Vielfalt und der Nutzen der verschiedenen Forschungsgebiete angesprochen: Ob es nun Bakterien sind, die Art wie Meeresbewohner Farben sehen, die Weiterentwicklung von Labormethoden wie die PCR oder die Entwicklung von Medikamenten durch antivirale Moleküle. Auch die Bestimmung des Alters von Meereslebewesen, die Sprache von Delfinen, Quallen und anderen Fischen und das unschöne Thema der durch Plastik verursachten Verschmutzung der Meere werden angesprochen.

Zusammenfassend gibt es sicherlich für jeden Leser spannendere oder uninteressantere Kapitel. Als Naturwissenschaftlerin fällt mir hier ein Einstieg natürlich leicht, da mir viele Begriffe aus dem Studium keine Fremdwörter sind und ich die chemischen Hintergründe kenne. Dies mag für die meisten Leser vielleicht nicht der Fall sein. Ein Einstieg sollte jedoch leicht fallen, da Julia Schnetzer mit einer Leichtigkeit an dieses Thema herantritt und auch die naturwissenschaftlichen Hintergründe leicht verständlich erklärt.