Humorvolle Meeresbiologie

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lilli Avatar

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Julia Schnetzer, selbst Meeresbiologin, hat ein kleines Sachbuch zur Meeresforschung geschrieben. Dabei versucht sie auch die Leser zu erreichen, die der Forschung eher fern stehen ohne völlig oberflächlich zu werden. Ich finde ihr ist die Gradwanderung wunderbar gelungen. Sie schreibt mit viel Humor und holt die Leser in ihrem Alltag ab, um sie dann mit der Tierwelt der Meere bekannt zu machen. So schreibt sie beispielsweise über ihre Erlebnisse mit dem Film „der weiße Hai“ und ihr ehemalige Angst im Wasser zu schwimmen, um dann wissenschaftlich die Bedrohung durch den weißen Jägern in ein anderes Licht zu setzen. Ich weiß jetzt, dass mehr Leute beim „aus dem Bett fallen“ sterben als durch einen Haiangriff.
Frau Schnetzer verbindet wissenschaftliche Fakten und „Lücken“ (der Mars ist besser erforscht als die Meere) gerne mit eigenen Erfahrungen oder Geschichten und macht das Buch auch für einen Laien gut verständlich. Sie zeigt Probleme auf (Plastikmüll) oder zeigt ungewöhnliche Verhaltensweisen bei Tieren ohne zu überfrachten. Die kurzen Kapitel und die kleinen gezeichneten Abbildungen untergliedern das Buch locker.
Für einen Wissenschaftler wird dieses Buch nicht durch genug Fakten und Zahlen geprägt sein. Für einen Leser, der sich noch nie mit wissenschaftlichen Beiträgen beschäftigt hat, werden vermutlich zu viele Informationen, lateinische Begriffe oder Testszenarien erklärt werden. Die breite Mitte der Leserschaft ist hier aber genau richtig: wissenschaftliche Fakten humorvoll erklärt. Mir hat es gefallen, daher volle Punkte.