ich bin abgetaucht

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torsten_ohne_h Avatar

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Nach längerer Zeit habe ich mich endlich wieder bei Vorablesen.de blicken lassen und stieß dort zwischen all den Thrillern, Krimis, Liebesromanen etc. zu meiner freudigen Überraschung auf dieses Sachbuch. Zwar hatte ich mit dem Thema bis dato wenig zu tun, obwohl sich in meinem Umfeld eine begeisterte Taucherin befindet, nach der sogar eine Meeresschnecke benannt wurde, doch hatte ich Lust, die gemäß Untertitel "Reise in die geheimnisvolle Welt der Meeresforschung" anzutreten.
Ein paar Tage später hielt ich dann ein gebundenes Büchlein von handlichem Format in den Händen. Wer ein wissenschaftliches Buch voller Fachchinesisch befürchtet, kann beruhigt zugreifen, denn es ist leicht verständlich und für alle lesbar geschrieben. Zunächst erzählt die (im Vergleich zu mir) junge in München geborene Autorin, wie es sie zur Meeresbiologie verschlagen hat, und berichtet dann in einem knappen Dutzend Kapiteln über atemberaubende Entdeckungen, wunderliche Lebewesen (wobei natürlich auch der Buchtitel "Wenn Haie leuchten" aufgeklärt wird) und neue Theorien, geht aber auch auf aktuelle Probleme wie Plastikmüll, Klimawandel und Tiefseebergbau ein. Vieles davon kennt man, aber einiges hat mich doch überrascht oder sogar in seinem Ausmaß erschreckt!
Alles in allem ein gelungenes kleines Büchlein, das sich zügig durchlesen lässt, auch wenn man mit dem Thema nicht oder nur wenig vertraut ist. Die Abbildungen bzw. Zeichnungen wirken jedoch ein wenig anachronistisch, so als würde das Buch aus einem früheren Jahrzehnt stammen. Demgegenüber steht die konsequenter Verwendung des eigentlich unerwünschten "Binnen-I" bei den Berufsbezeichnungen. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber wohl dem Zeitgeist geschuldet. Es reicht allerdings nicht, um von den vollen fünf Sternen etwas abzuziehen.