Großartig

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Cover und Titel lassen sich sehr gut mit dem Inhalt der Geschichte verbinden, die mich von Anfang an gefangen genommen hat und die gleich mit einem Paukenschlag beginnt. Mauro Larrea ein reicher Minenbesitzer erhält die Nachricht von seinem Ruin. Gegen den Rat seines Freundes und Finanzberaters hat er sein gesamtes Vermögen investiert, um eine Silbermine wieder in Betrieb zu nehmen. Doch der amerikanische Bürgerkrieg verhindert die Lieferung hierfür benötigter Maschinen und Werkzeuge. Der erfolgverwöhnte Mann begreift, daß ihm nichts mehr bleibt.

Mauro Larrea hat sich mit Ehrgeiz und dem Geld eines windigen Geldverleihers vom Bergmann zum reichen Silberminenbesitzer emporgearbeitet. Seine Schulden hat er längst beglichen und lebt nun mit seinen beiden Kindern in einem prächtigen Barockpalast in Mexiko-Stadt. Mit Hilfe seines Freundes macht er jetzt alles, was er besitzt, außer seinem prächtigen Palast, zu Geld und leiht sich ein zweites Mal bei dem schmierigen Geldhai Geld, um noch einmal neu anzufangen. Dieser gewährt ihm 4 Monate, um eine erste Rate zurückzuzahlen.

Mauro Larrea geht zunächst nach Kuba, wo er ein gutes Geschäft verpaßt und ein anderes, bei dem es sich um eine Lieferung von Sklaven handelt, nicht abschließt. Dafür handelt er sich den Zorn einer Widersacherin ein, die alles daransetzt, ihn zu vernichten. Ihr Mann aber, der glaubt, Mauro sei an seiner Frau interessiert, der diese selbst aber verlassen will, schlägt Mauro einen Deal vor. Bei einem Billardspiel, bei dem Mauro so geschickt taktiert, daß er gekonnt verliert, in der Revanche aber seine ganze Kunst des Billardspielens aufbietet, und seinem Widersacher dessen alte Bodega in Spanien abluchst. Daraufhin begibt er sich nach Spanien, um die Bodega zu Geld zu machen. Auf das, was nun auf ihn zukommt, war er nicht vorbereitet, und für den Leser ist es ein ganz großer Lesegenuß Mauro Larrea in sein neues Leben zu begleiten.

Mauro Larrea ist eine vielschichtige Persönlichkeit. Von ganz unten har er sich mit eisernem Willen und nicht immer ganz legalen Methoden nach oben gearbeitet. Durch seinen Ruin läßt er sich nicht unterkriegen, sondern wagt einen Neuanfang, auch dieses Mal mit manchmal unlauteren Methoden. Trotz allem ist er ein sympathischer, hochangesehener Mann. Um ihn herum sind alle menschlichen Emotionen angesiedelt. Ehrgeiz, Machthunger, Habgier, Niedertracht, Untergang und Aufstieg, aber auch Liebe, Hoffnung und Zuversicht.

Die Autorin hat ein farbenprächtiges Buch aus der Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben. Die Personen und ihr Leben in der damaligen Zeit sind so bildhaft beschrieben, man kann sich in sie hineinversetzen, mit ihnen fühlen, leiden und hoffen. Maria Duenas ist eine Autorin, die man sich merken sollte. Ich werde auf alle Fälle auch noch ihre vorhergehenden Bücher lesen. Allen, die ein interessantes und wirklich spannendes Buch lesen möchten, kann ich das vorliegende Buch empfehlen. Für mich ist es ein ganz besonderes Buch und Mauro Larrea (m)ein Held.