Hochspannendes Abenteuer mit einem charismatischen Hauptcharakter

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Zuerst einmal: Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich derart in den Hauptcharakter Mauro Larrea vergucke, aber nun bin ich doch hin und weg. Was nicht nur an der großen Sprachgewalt liegt, in der uns Mauros abenteuerliche Reise geschildert wird, sondern auch die wundervolle Art und Weise, wie er allen Widersprüchen trotzt und es auch in unmöglichen Momenten schafft die richtige Entscheidung treffen.

"Wenn ich jetzt nicht gehe" ist ein absoluter Tipp für Historienfans, denn der Roman führt uns einmal quer durch das koloniale Südamerika und schließlich nach Spanien. Er spielt in einer Zeit, in der man mit viel Wagemut und großen Ideen alles schaffen konnte, und ebenso leicht alles wieder aufs Spiel setzen kann.

Mauro ist nach einem unverschuldeten Bankrott seiner Silbermine gezwungen noch einmal ganz von neuem anzufangen und entscheidet sich für einen gewagten Plan. Viel Geld leihen, groß investieren und es irgendwie schaffen alles in 4 Monaten wieder zurückzuzahlen. Sein eigener guter Name hängt am seidenen Faden, die Zukunft seiner Familie ohnehin, sein Haus musste bereits daran glauben. Die ganze Aktion wird unfassbar kompliziert als eine Frau nach der anderen in sein Leben schneit und den Glücksritter auf seinem Weg versucht auszubeute so weit dies möglich ist. Dieses Buch ist ein gewaltiges Theaterstück und das meine ich voller Anerkennung an die Autorin, die mich von der ersten Seite an, an meinen Sitz gekettet hat.

Ein Punkt Abzug weil, buh, all die Charaktere nicht aus den Augen zu verlieren, war eine Herausforderung.

Dafür aber hier noch ein Sonderlob an denjenigen, der sich für den deutschen Titel "Wenn ich jetzt nicht gehe" entschieden hat, der keine reine Übersetzung des Originaltitels ist: großartig!