Telenovela pur!

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petris Avatar

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Mauro Larrea kennt das Leben mit allen Höhen und Tiefen, die es zu bieten hat. Er lernte die Liebe kennen, verlor sie aber an den Tod, schuftete sich in Silberminen beinahe zu Tode, arbeitete sich nach oben und erreichte Ansehen und Reichtum, dabei kümmerte er sich, so gut er konnte, um seine beiden Kinder. Er könnte sich auf sichere Geschäfte konzentrieren, doch er ist und bleibt ein Abenteurer und setzt sein Vermögen aufs Spiel.
Bei dem Versuch zu retten, was zu retten ist, verschlägt es ihn erst nach Cuba und dann nach Südspanien. Wird es ihm gelingen in der kurzen Frist, die ihm bleibt, das Geld aufzutreiben, um die Schulden zurückzuzahlen?

Man kommt schnell in die Geschichte hinein, die Charaktere sind vielschichtig und kantig, Mauro lernt man immer besser kennen, ebenso seinen Diener, seinen besten Freund und die Tochter Mariana. Man fiebert mit, ist gefesselt und kann nicht mehr aufhören zu lesen. Die kurzen Kapitel machen es einfach dranzubleiben, man ist fasziniert.

Leider kommt aber irgendwann der Punkt, an dem die Abenteuer, Wendungen, Begegnungen, Unwahrscheinlichkeiten, Schicksalswinke,… einfach zu viel des Guten werden. Immer mehr verkommt der Roman zur Telenovela. Man merkt richtig, wie die Autorin nach der Fernsehserie schielt, zu der ja auch ihr erster Roman geworden ist. Dem Buch tut das nicht gut. Es wird immer vorhersehbarer, gleichzeitig verworrener, seichter und für mich auch langweiliger.

So kommt es auch, dass ich den letzten Abschnitt nur noch mit wenig Begeisterung las und leider auch die Bewertung nochmal einen Stern verlor. Ich kann María Duenas neuen Roman leider nicht wirklich weiterempfehlen.