Spannender Einblick in eine Mutter-Töchter-Beziehung
Über einen Zeitraum von 20 Jahren beschreibt Anna Brüggemann die Beziehungsdynamik zwischen Mutter Regina und ihren beiden Töchtern Wanda und Antonia, deren eigene Persönlichkeitsentwicklung sowie die mehr oder weniger gelungene Abgrenzung der Töchter. Regina, Nachkriegskind, in der eigenen Elternbeziehung nicht satt geworden, beständig nach Anerkennung und Bestätigung hungernd, sehr hart und fordernd sich selbst aber auch ihrem Ehemann und ihren Töchtern gegenüber - eine Figur, die aufgrund der eigenen narzisstischen Persönlichkeitsstruktur erst mal wenig Sympathien hervorruft und doch spürt man beim Lesen, unter welchem Druck sie steht (u.a. in fortgeschrittenem Alter nochmal eine Dissertation zu verfassen). Sehr spannend fand ich die jeweilige Entwicklung der beiden Töchter und deren unterschiedlichen Möglichkeiten sich aus der Verstrickung zu lösen bzw. darin zu verharren (Thema "nicht satt werden"(dürfen) bei einer der beiden Töchter). Interessant fand ich zudem die Idee der Autorin, die Mutter als Psychotherapeutin arbeiten zu lassen bzw. auch deren Dissertstionsthema über Eltern-Kind-Beziehungen - dabei immer sich selber als "nicht ausreichend genährtes" Kind im Blick und die Beziehung zu ihren Töchter so wenig realistisch reflektieren könnend. Über den Titel, der zunächst etwas sperrig klingt, musste ich lange nachdenken, und hat sich für mich erst durch die Worte der Autorin im Rahmen eines Interviews erschlossen: "Ich finde außerdem interessant, wie die Konkurrenz unter Schwestern eher indirekt ausgetragen wird, das Messen an der eignene Mutter aber auch. Vordergründig sind Frauen (Mütter, Schwestern) nett zueinander, aber nachts – also im Unterbewussten – brodelt es."
Alles in allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen und würde es jedem empfehlen, der sich für die ganz besondere Dynamik zwischen Müttern und Töchtern, aber auch deren Persönlichkeitsentwicklung über einen längeren Zeitraum interessiert. Es regt zum Austausch und Mitfühlen an. Ich gebe dem Buch gerne 4.5 von 5 Sternen.
Alles in allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen und würde es jedem empfehlen, der sich für die ganz besondere Dynamik zwischen Müttern und Töchtern, aber auch deren Persönlichkeitsentwicklung über einen längeren Zeitraum interessiert. Es regt zum Austausch und Mitfühlen an. Ich gebe dem Buch gerne 4.5 von 5 Sternen.