Buch mit besonderem Charme

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Der Roman von Astrid Ruppert verheißt eine angenehme leichte Unterhaltungslektüre zu werden, die mich sehr anspricht, denn wem geistert nicht von Zeit zu Zeit der Spruch durch den Kopf „Wenn nicht jetzt, wann dann“.

Die beiden Hauptprotagonisten Annemie und Liz sind zwar sehr unterschiedlich gezeichnet, aber wirken auf mich sehr sympathisch und man kann sich gut in sie hinein versetzen. Liz, etwas abergläubisch, steht kurz vor der Hochzeit. Ihr Zukünftiger betrügt sie mit ihrer besten Freundin. Kurz entschlossen verkauft sie in der Tageszeitung ihre liebevoll geplante Hochzeit einschließlich Brautkleid. Die Käufer waren begeistert und haben sie weiterempfohlen. Bald konnte sie die Nachfragen neben ihren Beruf nicht mehr erledigen und machte sich als Hochzeitsplanerin mit dem Laden „Hochzeitsfieber“ selbständig. Ihre vierundsechzigjährige Nachbarin Annemie Hummel schenkte ihr zum Einzug eine Torte. Liz war davon so begeistert, dass sie Annemie für ihre Hochzeitstorten engagierte. Annemie lebt allein und zurückgezogen, nachdem ihr Mann verstorben ist. Sie gehört zu den Menschen, die nicht auffallen möchten, die zuverlässig sind und für die „nein“ ein Fremdwort ist. Als Liz einen Unfall hat, springt Annemie mit beklemmenden Herzen für sie ein.

Der Schreibstil von Astrid Ruppert ist etwas blumig, aber nicht kitschig und strahlt einen besonderen Charme aus, von dem man sich schnell einfangen lässt. Als Leser fühlt man mit Liz, die von ihrem Zukünftigen hintergangen wurde und die Kleiderwahl von Annemie zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht, da ich diese Einteilung „für zu Hause“ und „zum Ausgehen“ von meiner Mutter her kenne. Ich war im flüssigen Geschehen so versunken, dass ich sehr enttäuscht war, als die Leseprobe endete. Das Buch verspricht eine generationsübergreifende angenehme Sommerlektüre.