Female Rage in Romanform, temporeich und roh. ❤️‍🩹

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xmalwina Avatar

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„Wir haben alle Angst. Es ist unmöglich, keine Angst zu haben. Aber das darf dich nicht einschränken. Es darf hnicht dazu führen, dass du Umwege machst, Orte meidest, den Blick senkst, wenn sie an dir vorbeilaufen. Verstehst du das? Lass sie deine Angst nicht spüren. Das ist wichtig.“ (S. 158)

💭 Um wen geht’s?

Um Jara und Anto. Es sind die frühen 2000er, als die beiden Mädchen aufeinandertreffen, Freundinnen werden, Zigaretten und Wodka und Traumata teilen. Sie sind jung, sie sind schön, sie sind wütend. Sie glauben, alles im Blick und alles im Griff zu haben - solange, bis ihnen die Kontrolle entgleitet und Jara auf der alten Eisenbahnbrücke steht, von der Anto gerade gesprungen ist. Anto, die nicht wieder aus dem Wasser auftaucht.

💭 Meine Meinung

„Wenn wir lächeln“ glich einem Sprint durch die Nacht, berauscht vom Jungsein, die beste Freundin an der Seite - kurze Kapitel, schnelles Tempo, fast atemlos ließ die Geschichte mich zurück. Sprünge in den Zeitebenen, schnell wechselnde direkte Reden. „Hart und weich“ nannte Ruth-Maria Thomas das Buch und ich glaube, das trifft es gut. Es war modern, es war eindringlich, manchmal war es auch verwirrend. Konnte die Gedanken nicht immer den Protagonistinnen zuordnen. Fragezeichen blieben zurück und der Impuls: War das vielleicht genau so gewollt?

💭 Fazit

Zwei wütende Heldinnen. Zwei junge Frauen, die sich mit allem, was sie haben, gegen männliche Gewalt behaupten. Female Rage in Romanform, temporeich und roh. Berührend, geprägt von kleinen Schwachstellen, doch am Ende schnell und gern gelesen und noch eine Weile darüber nachgedacht.