Verdammt wütend

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Das war intensiv muss ich sagen.
In Ihrem Debütroman 'Wenn wir lächeln' hat Mascha Unterlehberg eine Menge an Herausforderungen die Mädchen beim Erwachsenwerden meistern müssen gepackt.
Jara und Anto sind Freundinnen.
Gemeinsam stehen sie auf einer Brücke und plötzlich ist Anto weg, ist gesprungen und die innerlich zerrissene Jara bleibt zurück.
Nach und nach erzählt uns der Roman die Geschichte der zwei, eine Geschichte wie sie einige aus ihrer Jugend sicherlich kennen. Über Freundschaft, bewundern und bewundert werden wollen, sich zeigen wollen und verstecken müssen, den Spagat schaffen zwischen dazugehörigen aber nicht um jeden Preis und viel Wut. Wut auf sich selbst, auf andere, auf den eigenen Körper, auf die fehlende Distanz anderer.
Und was passiert wenn diese Wut plötzlich überhand nimmt?!
Anfangs kam ich schwer rein in den Lesefluss und bis zum Ende haben mir die fehlenden Anführungszeichen der wörtlichen Rede und die Zeitsprünge es mir nicht leicht gemacht.
Man gewöhnt sich ein Stück weit daran, aber ich bin mir sicher das mir so einiges durch die Lappen gegangen ist.
Auch was uns das Buch vermitteln will erschloss sich mir erst nach und nach.
Allerdings hadere ich etwas mit dem Ende und Antos Verhalten, da bin ich mir nicht sicher ob ich es mir richtig zusammengereimt habe.
Die Autorin legt den Finger in die Wunde und berichtet wie es gerade in letzter Zeit sehr viele Autorinnen tun über die Wut der Frauen.
Finde ich gut, manchmal muss es weh tun um zu verdeutlichen was schief läuft.
Etwas mehr Struktur hätte mir besser gefallen, aber ansonsten ein guter Roman mit wichtiger Botschaft.