Gekonnt und raffiniert ...

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kainundabel Avatar

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… macht er das, der Anthony Horowitz. Er lässt zu Beginn seines neuen Kriminalromans zum Meeting in den Verlag einladen, der seine Bücher herausgibt, und offeriert dem Leser bei dieser Gelegenheit fast beiläufig die Charaktere der Beteiligten, ihre Besonderheiten und Animositäten. Dabei wird schnell klar, dass die Beziehung zwischen ihm als Autor und seinem Ideengeber und – wie er findet - überbewerteten Co-Autor (die Bezeichnung mag Horowitz überhaupt nicht) Hawthorne. Die einzige Reminiszenz scheint der Untertitel zu sein: „Hawthorne ermittelt“. Wenn Besagter schon als Compagnon firmiert, soll er doch bitte auch den gesamten Literaturrummel mitmachen: Pressetermine, Lesungen, Literaturfestivals. Zum Beispiel auf der Kanalinsel Alderney, auf der bisher noch kein Mord geschehen ist, aber das „sollte sich ändern“. Wenn die Geschichte so rasant und schnörkellos weitererzählt wird, stehen 300 Seiten Unterhaltung und Spannung bevor. Da packt man gern die Koffer, um den beiden auf Alderney Gesellschaft zu leisten. Die Umschlaggestaltung ist trefflich gelungen, Blautöne in allen Variationen, das drohende Unheil in sattem Rot.