Hübsches Worldbuilding

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Klar, Leigh Bardugo hat mit dem Grishaverse ja bereits unauslöschliche Spuren in der modernen (Young Adult-)Fantasy-Szene hinterlassen, und so ist auch "Wer die Hölle kennt" zumindest eines, nämlich technisch wirklich beanstandungslos flott geschrieben. Tonal trifft ihr Roman mit seiner klassischen Titelheldin natürlich genau das übliche Schema, so dass keiner überrascht sein muss, wenn die jüngeren und vorrangig weiblichen Romantasy-Spezis sich sofort heimisch fühlen, wohingegen die Fans alter Schule erst mal kurz schlucken. Im Gegensatz zur Grisha-Reihe handelt es sich hier auch um Urban Fantasy, so dass man zumindest schnell reinfindet, ehe man bemerkt, dass man den ersten Teil ("Hölle" ist eine Fortsetzung) nicht gelesen hat. Dafür punktet das Setting: Internats- und Elite-Uni-Geschichten gehen bekanntlich ohnehin immer, und Bardugo macht mit Hilfe einer vorangestellten Karte und ein paar geschickten Einführungs-Intros aus dem altehrwürdigen Yale eine durchaus aufregende und gruftig-mysteriöse Akademie allerhand magischer Künste. Und das ist dann wiederum zumindest kurzzeitig immer wieder mal spannend. Fans greifen zu, Leser über 20 können ja erstmal reinlesen.