Gelungene Fortsetzung

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denise4 Avatar

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Der Thriller „Wer mit den Toten spricht“ wurde von A. K. Turner geschrieben und ist im Droemer Verlag erschienen. Turner arbeitete viele Jahre als Produzentin für die BBC. Sie dreht mittlerweile Dokumentarfilme und True Crime-Dokumentationen.

Bei diesem Forensik-Thriller handelt es sich um den zweiten Band, in dem Cassie Raven (Sektionsassistentin) und Phyllida Flyte (Detective Sergeant) ermitteln. Da das Aussehen von Cassie durch ihren Gothic Look und zahlreiche Piercings eher ungewöhnlich ist, hat sie es mit anderen Menschen nicht immer leicht und es wird auf Grund ihres Äußeren auch häufig auf ihren Charakter geschlossen. Allerdings ist sie insbesondere in Bezug auf die Toten und ihre Angehörigen sehr einfühlsam.

Dieses Mal geht es in der Haupthandlung um die Familie von Cassie. Ihre Oma hatte ihr immer erzählt, dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Dieses ist allerdings gelogen. Nachdem ihre Oma einen leichten Schlaganfall hatte, erzählt sie ihrer Enkelin die Wahrheit über ihre Eltern. Ihre Mutter wurde ermordet als Cassie vier Jahre alt war. Ihr Vater wurde für den Mord verurteilt und musste ins Gefängnis, auch wenn er bis heute bestreitet der Mörder zu sein. Cassie wird das Gefühl nicht los, dass ihr Vater tatsächlich unschuldig ist und fängt an in diesem alten Fall zu ermitteln. Dabei unterstützt sie Phyllida, die selbst schon ein familiärer Schicksalsschlag getroffen hat.

Der Thriller schließt gut an den ersten Band an. Allerdings ist es für das Verständnis nicht erforderlich den ersten Band gelesen zu haben, da wichtige Dinge in Bezug auf die aktuelle Geschichte noch mal aufgegriffen werden. Auch weiterhin gefällt mir, dass zwei sehr unterschiedliche und teilweise auch nicht einfache Charaktere die Hauptrollen spielen. Dieses Mal stehen jedoch die privaten Belange von Cassie im Vordergrund, auch wenn sich die Handlung nicht von ihrem Beruf und ihrer beruflichen Erfahrung trennen lasst. In kleinen Nebenhandlungen bekommt aber auch die Rechtsmedizin und die Untersuchung von Leichen und die Feststellung der jeweiligen Todesursache ihren Platz.

Die Autorin verfügt unter anderem auf Grund ihrer Arbeit im Zusammenhang mit True Crime-Dokumentationen über Wissen zur Rechtsmedizin und zur Polizeiarbeit. Darüber hinaus hat sie die Geschichte von Personen mit entsprechenden Erfahrungen auf dem Gebiet der Rechtsmedizin und Polizeiarbeit auf Plausibilität prüfen lassen. Dieses ist für die Handlung definitiv von Vorteil. Für Abwechslung sorgt, dass auch dieser Band mal aus Cassies und mal aus Phyllidas Sicht geschrieben ist. Damit der Leser weiß, aus welcher Sicht gerade berichtet wird, sind die Teile von Phyllida entsprechend überschrieben.

Mir hat auch dieser Band auf Grund des gelungenen Spannungsbogens, der überraschenden Wendungen, des angenehmen Schreibstils sowie der besonderen Charaktere der Protagonistinnen sehr gut gefallen. Ich hoffe, dass ich bald einen weiteren Fall der beiden in den Händen halte.