Tödliche Leidenschaft einer Silvesternacht

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Der Prolog beginnt mit einer mörderischen Jagd inmitten einer kalten Stadt am Silvesterabend. Eine Frau läuft um ihr Leben, wird in einer dunklen, nach Urin stinkenden Gasse gestellt, bittet ihren Geliebten um Gnade und wird von seinen Häschern getötet. Wacht schweißgebadet aus diesem Alptraum auf und überlegt sich was er wohl zu bedeuten hat. Als Leser fragt man sich dies auch und bekommt (sehr gut) schon in der Leseprobe einen Hinweis darauf.

Nele Neuhaus hat die Gabe Figuren mit wenigen gekonnten Sätzen umfassend zu skizzieren. Schon die Leseprobe strotzt vor interessanten Charakteren, deren Leben nach wenigen Seiten wie ein Räderwerk ineinandergreift. Glücklicherweise gibt es die beiden Konstanten Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein die die Gemengelage entwirren und am Ende die Knoten auflösen. So weit ist es aber noch nicht. Und in "Wer Wind sät" scheint sich von Beginn an einiges zusammenzubrauen.

Ludwig Hirtreiter verjagt gleich zu Beginn einige Waldfrevler aus seinem Jagdgebiet. Und sein aufrechter Charakter scheint sinnbildlich für das, was im weiteren Verlauf des Krimis geboten wird. Gutmenschen gegen das Böse. Oder sind es doch nur vermeintliche Gutmenschen gegen verblendete Bosheit oder Dummheit? Gerade das Tierschutzpärchen Ricky und Jannis, mit der undurchsichtigen dritten im Bunde Nika scheint das sehr viel Potential zu enthalten. Zündstoff, wie es sich für einen Krimi der in einer Silvesternacht beginnt gehört!