Alte Rechnungen

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beate hauer Avatar

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„Wetterleuchten im Roussillon“ von Philippe Georget ist der zweite Fall mit Inspecteur Sebag.

Inspecteur Gilles Sebag steht nach seinen Sommerferien vor zwei Problemen: Einerseits ist die Leiche eines Rentners gefunden worden, der offenbar von einem Mitglied einer aus dem Algerienkrieg bekannten Geheimarmee ermordet wurde. Andererseits hat Sebag seiner Tochter versprochen, die näheren Umstände des Unfalltodes ihres Freundes zu untersuchen. Sebag ermittelt, dass eine 50 Jahre alte Rechnung beglichen wurde. Dann gibt es einen weiteren Toten, der auch in den Algerienkrieg involviert war, und die Sache wird so politisch, dass Gilles aufpassen muss, mit wem er spricht. Als sich schließlich noch herausstellt, dass auch der Unfall mit dem Mord in Verbindung steht, kommt endlich Schwung in die Ermittlungen.

Neben einem spannenden Krimi bietet dieses Buch einen tiefen Einblick in die jüngere Geschichte Frankreichs und seiner ehemaligen Kolonie Algerien. Da ich bis jetzt nicht so viel Ahnung davon hatte, hat es mich als geschichtsinteressierten Menschen natürlich fasziniert, darüber zu lesen. Der Autor hat es auch geschafft, diese Informationen so zu verpacken, dass ich nicht das Gefühl hatte, von Fakten erschlagen zu werden, sondern er hat die Schicksale verschiedener auf unterschiedliche Weise verknüpfter Menschen damit illustriert.

Mich hat vor allem der tragische Schluss sehr beeindruckt. Ein Krimi, der auch zum Nachdenken anregt, wie man mit der Geschichte von Minderheiten umgeht.

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Fall mit Inspecteur Sebag und kann dieses Buch sehr empfehlen.

Den Sterneabzug gibt es für das Cover, das irgendwie nicht so ganz zum Inhalt des Buches passt.