Französischer Krimi mit Geschichte

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Gilles Sebag hat eben noch seine Tochter Severine zur Beedigung eines Schulfreundes begleitet, der bei einem Rollerunfall tödlich verunglückt ist, und an dessen Unfalltod seine Tochter nicht ganz glauben kann, als er schon an seinem ersten Arbeitstag nach seinem Urlaub bereits wieder zu einem Kapitalverbrechen gerufen wird.
Ein alter Mann lag tagelang erschossen in seiner Wohnung an einen Stuhl gefesselt . Vor diesem gewaltsamen Tod wurde er gefoltert. Wer hat Interesse, einen über 70jährigen Mann so zu töten? Im Laufe der Ermittlungen zeigt sich, dass Bernard Matinez in den 40 er Jahren in Algier geboren wurde und damit einer der damaligen französischen Kolonien. Später wurde er Mitglied in der OAS , einer Organisation, die von Algerienfranzosen gegründet wurde als Gegenpart zu einer Bewegung, die die Unabhängigkeit Algeriens forderte.
Vor allem diese geschichtlichen Ausführungen machen den Krimi spannend und damit wir Leser nicht erst googeln müssen und uns für doof halten, darf der junge Thierry ebenso politisch unbedarft sein wie wir und erhält die Erklärung für alles von seinem Vorgesetzten. Dieses Vorgehen hat mir den Autor richtig sympathisch gemacht und ich habe viel über Frankreich, den Algerienkrieg und die inneren politischen Kämpfe in dieser Zeit gelernt.
Die handelnden Figuren sind sympathisch, die Landschaft und die französischen Orte haben viel Flair.Der Krimi selbst zieht sich manchmal dahin, da wäre weniger mehr gewesen, um die Spannung aufrecht zu erhalten . Insgesamt aber empfehlenswert.