Solide Krimikost mir geschichtsträchtigem Hintergrund

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simi159 Avatar

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Der zweite Fall in dem Inspector Gilles Sebac ermittelt hat seinen Ursprung im über 60 Jahre zurückliegenden Algerienkrieg. Jemand nimmt nach über 50 Jahren Rache an einem Algerierfranzosen. Doch bevor er sich ganz diesem Fall widmen kann, muss er erst einmal seiner Familie bestehen. Ein guter Freund seiner Tochter ist bei einem Motorradunfall tödlich verunglück und der Schock über diesen Unfall ist noch nicht recht verdaut.
Dennoch muss sich Sebac um die Aufklärung des Todes an dem Algerierfranzosen kümmern, doch er hat mehr Fragen als Antworten.
Was hat die Untergrundorganisation OAS (Organisation del´armee secréte) damit zu tun? Und warum hat, falls Rache das Motiv ist, der Mörder so lange damit gewartet?

Fazit: Das " Wetterleuchten in Roussillon" ist ein unspektakulärer und langsamer Kriminalfall. In Rückblenden erfährt der Leser vieles über die Schandtaten der OAS, die Algereirfranzosen und die Kolonialherrschaft der Franzosen. Ansonsten verfolgt man Sebac bei der schleppenden Aufklärung des Falls, den er ist viel mehr mit sich und seinen familiären Problemen beschäftigt.

Dabei schafft der Autor durch seinen Erzählstil eine angenehmen Stimmung, die Handlung blättchert so vor sich hin und auch Spannung ist kaum bis gar nicht vorhanden.
Dafür bekommt man einen detaillierten Einblick in die Empfindungen und Stimmungen der Einzelnen Personen. Man hat als Leser das Gefühl hautnah dabei zu sein, manchmal fast in die Haut der Charaktere zu stecken.
die Charakter sind sehr gut beschrieben, lebensnah und authentisch.
Auch das typisch französische, sprich Land, Leute und Essen kommt nicht zu kurz.


Alles in Allem ein solider Krimi, mit wenig Spannung, dafür um so geschichtsträchtiger.

Von mir gibt es dafür 4 STERNE.