Wetterleuchten im Roussillon

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thursday33 Avatar

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Gilles Sebag, frisch aus dem Urlaub zurückgekehrter Kommissar im Roussillon, hat gleich zwei Probleme: Zum einen muss er seine Tochter trösten, die gerade bei einem Unfall einen Schulkameraden verloren hat, zum anderen präsentiert sich ihm pünktlich zum Dienstantritt die Leiche eines 78jährigen Rentners. Der Mann wurde an einen Stuhl gefesselt und erschossen. Geboren war er in Algier und offensichtlich war er Mitglied einer Geheimarmee. Da liegt es nahe, dass hier eine alte Rechnung beglichen worden ist.

Die Leseprobe fand ich gut, leider wurde ich vom Buch dann doch enttäuscht. So richtig spannend war die Geschichte nicht. Außerdem fand ich Teile der Story konstruiert. Natürlich spielt ausgerechnet das Auto, das den Freund der Tochter des Kommissars getötet hat, eine Rolle beim der Mordaufklärung. Das scheint mir doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Die Auflösung ist letztlich auch schon nach zwei Dritteln des Buches vorhersehbar. Und wenn jemand vom Lektorat sich den Text mal angesehen hätte, kämen wohl solche Sätze auf Seite 151 "Die Strecke von glaubwürdig zu bewiesen war nicht unerheblich ..." (hä?). Auch sehr schön: Im Verlauf der Geschichte überlegt der Kommisar, unter welchem "falschen Vorwand" er jemanden besuchen könnte. Ein Vorwand ist ja per se schon etwas Vorgetäuschtes, was ist dann ein "falscher" Vorwand? Tut mir leid, aber das ganze Buch wirkt sehr lieblos zusammengeschrieben.