Wetterleuchten im Roussillon

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malo2105 Avatar

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„Wetterleuchten im Roussillon“ ist der zweite Roman des Autors Philippe Georget um den Inspecteur Gilles Sebag.
Es ist sein neuer Fall nach den Sommerferien. Ein Rentner wurde ermordet. In seiner Wohnung stehen die Buchstaben OAS an der Tür, welche für eine Organisation, die vor 50 Jahren in Algerien ihr Unwesen trieb, stehen. Sebag und seine Kollegen beginnen zu ermitteln. Wenig später gibt es einen weiteren Toten und ein Denkmal wird geschändet. Jetzt ist ein politisch motivierter Täter nicht mehr auszuschließen.
Gleichzeitig wird Sebag von seiner Tochter gebeten, den Tod eines Schulkameraden zu untersuchen. Dieser starb bei einem Verkehrsunfall, doch die Familie des Opfers glaubt nicht an den Unfallhergang.
Gilles Sebag hat seine ganz eigenen Methoden, einen Fall zu lösen. Dies wird auch in diesen Roman schön hervorgehoben. Durch seine Art gelingt es ihm, dass ihm auch Verdächtige vertrauen. Seine Methoden sind nicht immer ganz legal, lassen den Inspecteur dadurch aber sehr sympathisch erscheinen.
Der Autor schiebt immer mal wieder Kapitel ein, in denen er Einblicke in das Leben der OAS-Kämpfer in Algerien und deren Beweggründe gibt.
Der Schreibstil des Autors und der Aufbau des Romans mit den verschiedenen Zeitebenen haben mir sehr gut gefallen. Gilles Sebag wird als Ermittler mit Stärken und Schwächen beschrieben, auch ein Einblick in seine private Situation wird dem Leser nicht verwehrt und macht Sebag menschlich.
Der geschichtliche Hintergrund um die Unabhängigkeit Algeriens und die der Algerier-Franzosen war mir bis dahin vollkommen unbekannt. Auch dies hat für mich einen gewissen Reiz ausgemacht.
Meiner Meinung nach ist „Wetterleuchten im Roussillon“ ein toller Sommer-Krimi, der sich für einen Frankreich-Urlaub geradezu anbietet.