Absolut überraschend

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Von

WHAT THE RIVER KNOWS
- Geheimnisse des Nil
von Isabelle Ibañez

Dieses Buch war eine absolute Überraschung und mein bisheriges Highlight dieses Jahr - hatte ich doch so gar keine Erwartungen daran.

Wir befinden uns Ende des 19. Jahrhunderts, als sich Inez von Argentinien aufmacht, um ihren in Ägypten verstorbenen Eltern zu folgen, die einen großen Teil ihres Lebens dort als Archäologen Ausgrabungen geleitet und finanziert haben.

Ich mochte alles daran: Die Zeit, das Setting (Ägypten wie auch Argentinien - eine nette Abwechslung zur englischen Aristokratie, die viel zu oft als Hintergrund für Stories in dieser Zeit dient), die Charaktere - und vor allem: den leichten Hauch von Abenteuer, von staubigen und sandigen Pyramiden und Ausgrabungsstätten.
Das Buch hat sicherlich den ein- oder anderen historischen Fehler (natürlich ist das Verhalten von Inez nicht der Zeit angepasst und viel zu modern und emanzipiert. Und natürlich segelt man nicht einfach so blauäugig nach Ägypten und denkt, man kann dort auch nur irgendetwas aufklären - you know.) Aber mich hat es hier ausnahmsweise nicht gestört, ich empfand das Buch als kurzweilig und unterhaltsam, sicher auch auf seine eigene Art und Weise spannend (es ist einfach kein Thriller oder Abenteuerroman). Was ich unfassbar mochte: es gab keinen Spice. Ein- oder zwei Stellen waren schon was für‘s Herz, aber es war fast erfrischend, dass es einfach mal nicht darum ging.

Das Buch ist eine gelungene Mischung verschiedener Genren ohne den Anspruch zu erheben, gezielt in eines zuordenbar zu sein. Wir haben ein historisches Setting, ein bisschen Archäologen-Abenteuer, ein bisschen Spannung und ein paar Geheimnisse - sowie einen kleinen Hauch Magie, der durch das Buch weht.

Zur Ergänzung: ich hatte mal in meiner Story angefragt ob es tats. „Geheimnisse des Nil“ heißt, oder nicht eher: „des Nils“ heißen müsste. Es gab da versch. Diskussionen dazu (Ergebnis: bei geographischen und topographischen Namen ist das Genitiv -s wohl obligatorisch).