Ein historischer Slow-burn-Abenteuerroman
Buenos Aires, 1884. Die 19jährige Inez Olivera träumt davon, ihren Eltern zu Ausgrabungen nach Ägypten nachreisen zu können. Bisher hatten diese ihr diese Bitte immer abgeschlagen, aber als nun Post aus Kairo kommt, hofft Inez auf positive Nachrichten. Doch es kommt anders: Ihr Onkel Ricardo informiert sie darüber, dass ihre Eltern in der Wüste Ägyptens ums Leben gekommen sind. Schockiert und ungläubig reist Inez heimlich nach Ägypten, um sich selbst ein Bild davon zu machen, wie ihre Eltern gestorben sind. Doch ihr Onkel und sein Sekretär Whitford Hayes sind alles andere als erfreut darüber, dass Inez Nachforschungen anstellen will. Was nur verbirgt ihr Onkel und wessen Grab hofft er in Ägypten zu finden? Und auch der ehemalige britische Soldat Whit lässt Inez nicht kalt, denn auch er verbirgt etwas vor ihr…
Ich war sehr gespannt, was diese Geschichte für mich bereit hält. Früher habe ich viele historische Romane rund um Ägypten gelesen, denn mich fasziniert die Götterwelt und die Architektur der alten Kultur. Als ich las, dass diese Story Ende des 19. Jahrhunderts verortet ist, war ich kurz skeptisch, denn normalerweise schreckt mich die Steifheit und die traditionellen Konventionen dieser Zeit oft ab. Aber ich muss sagen: Es tritt hier nur sehr wohldosiert auf. Ein eindeutiger Pluspunkt. Dazu gehört aber auch, dass ich befürchtete, auf eine sehr steife und unterwürfige Protagonistin zu stoßen. Aber Inez Olivera könnte nicht weiter davon entfernt sein! Sie ist eine gewitzte, sture, neugierige, abenteuerlustige und mutige Figur, die versucht, sich im ihr anerzogenen gesellschaftlichen Rahmen zu bewegen; die allerdings eine kaum zähmbare Wildheit innehat, die sie in Ägypten endlich ausleben kann. Ich bin ihrem Point of View sehr gern gefolgt und habe mit ihr gefühlt, gelacht und gelitten. Ihre Dialoge mit Whit sind on point, bissig und zeugen von großer Wortgewandtheit – auf beiden Seiten. In diesen Schlagabtäuschen gelingt es ihr regelmäßig, auf ganz subtile Weise ihren Gesprächspartner Informationen zu entlocken. Und besonders bei dem unnahbaren, sich abschottenden Whitford ist es für uns Leser*innen interessant. Er ist – so viel sei verraten – bis zum Schluss eine der undurchschaubarsten Figuren dieser Geschichte. Wer mit Slow-burn-Liebesentwicklungen nichts anfangen kann, ist hier falsch aufgehoben. Denn der historischen Realität angepasst vollzieht sich das Anbändeln sehr gemäßigt, aber durchaus herzerwärmend. Mir persönlich gefiel es!
Der Schreibstil ist sehr flüssig und das Buch lies sich problemlos entspannt und schnell weglesen. Auch die Übersetzung ist eine Glanzleistung, denn die Wortspiele mit dem „Sie“ und „Du“ kommen im Englischen sicher nicht so offensichtlich zum Tragen, wie es hier im Deutschen der Fall ist. Ein tolles Spiel mit der Sprache! Mich würde interessieren, wie es im englischen Original umgesetzt wurde.
Wer gern Geschichten liest, bei denen nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint, ist hier absolut richtig aufgehoben! Der Spannungsbogen steigt stetig an, ständig eröffnen sich neue Wendungen und unvorhergesehene Ereignisse treffen ein – es wird also nie langatmig. Und das alles vor dem Hintergrund des (britischen) Imperialismus in Ägypten, und der Archäologie bzw. der Ägyptologie mit den damit einhergehenden Plünderungen von Kulturgütern und -schätzen – Indiana Jones lässt grüßen! Zum Abschluss erwartet die Leser*innen ein verheißungsvoller und zugleich verstörender Cliffhanger…Also, worauf wartest du noch? Ab nach Ägypten!
Ich war sehr gespannt, was diese Geschichte für mich bereit hält. Früher habe ich viele historische Romane rund um Ägypten gelesen, denn mich fasziniert die Götterwelt und die Architektur der alten Kultur. Als ich las, dass diese Story Ende des 19. Jahrhunderts verortet ist, war ich kurz skeptisch, denn normalerweise schreckt mich die Steifheit und die traditionellen Konventionen dieser Zeit oft ab. Aber ich muss sagen: Es tritt hier nur sehr wohldosiert auf. Ein eindeutiger Pluspunkt. Dazu gehört aber auch, dass ich befürchtete, auf eine sehr steife und unterwürfige Protagonistin zu stoßen. Aber Inez Olivera könnte nicht weiter davon entfernt sein! Sie ist eine gewitzte, sture, neugierige, abenteuerlustige und mutige Figur, die versucht, sich im ihr anerzogenen gesellschaftlichen Rahmen zu bewegen; die allerdings eine kaum zähmbare Wildheit innehat, die sie in Ägypten endlich ausleben kann. Ich bin ihrem Point of View sehr gern gefolgt und habe mit ihr gefühlt, gelacht und gelitten. Ihre Dialoge mit Whit sind on point, bissig und zeugen von großer Wortgewandtheit – auf beiden Seiten. In diesen Schlagabtäuschen gelingt es ihr regelmäßig, auf ganz subtile Weise ihren Gesprächspartner Informationen zu entlocken. Und besonders bei dem unnahbaren, sich abschottenden Whitford ist es für uns Leser*innen interessant. Er ist – so viel sei verraten – bis zum Schluss eine der undurchschaubarsten Figuren dieser Geschichte. Wer mit Slow-burn-Liebesentwicklungen nichts anfangen kann, ist hier falsch aufgehoben. Denn der historischen Realität angepasst vollzieht sich das Anbändeln sehr gemäßigt, aber durchaus herzerwärmend. Mir persönlich gefiel es!
Der Schreibstil ist sehr flüssig und das Buch lies sich problemlos entspannt und schnell weglesen. Auch die Übersetzung ist eine Glanzleistung, denn die Wortspiele mit dem „Sie“ und „Du“ kommen im Englischen sicher nicht so offensichtlich zum Tragen, wie es hier im Deutschen der Fall ist. Ein tolles Spiel mit der Sprache! Mich würde interessieren, wie es im englischen Original umgesetzt wurde.
Wer gern Geschichten liest, bei denen nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint, ist hier absolut richtig aufgehoben! Der Spannungsbogen steigt stetig an, ständig eröffnen sich neue Wendungen und unvorhergesehene Ereignisse treffen ein – es wird also nie langatmig. Und das alles vor dem Hintergrund des (britischen) Imperialismus in Ägypten, und der Archäologie bzw. der Ägyptologie mit den damit einhergehenden Plünderungen von Kulturgütern und -schätzen – Indiana Jones lässt grüßen! Zum Abschluss erwartet die Leser*innen ein verheißungsvoller und zugleich verstörender Cliffhanger…Also, worauf wartest du noch? Ab nach Ägypten!