Gemächliches Abenteuer mit viel Atmosphäre

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Mit lebendigen Schilderungen und vielen Details bietet das Buch „What the River Knows„ der Autorin Isabel Ibañez vor allem ganz viel Atmosphäre. Dadurch ergibt sich ein stimmiger und umfassender Eindruck von Ägypten im 19. Jahrhundert. Auch die Figuren sind detailliert ausgearbeitet und meist authentisch. Allerdings entwickelt sich die Handlung schon sehr gemächlich und dadurch ergaben sich für mich immer wieder Längen. Meiner Meinung nach hätten dem Buch 100-200 Seiten weniger gut getan. An sich empfand ich das Geschehen nämlich durchaus interessant. Die Begeisterung bei den Ausgrabungen war regelrecht ansteckend und die magischen Details waren originell. Gerne hätten diese noch mehr Raum einnehmen dürfen, im Gegensatz zu den vielzähligen und manchmal doch zu ausführlichen Gesprächen über Nichtigkeiten. Neben der fantastischen Geschichte, gibt es im Buch eine für YA typische Liebesgeschichte. Ehrlicherweise muss ich aber zugeben das ich Inez nicht sonderlich gut leiden konnte und mich deshalb auch die emotionalen Szenen nicht voll packen konnten. Das größte Problem hatte ich dabei mit ihrer übermäßigen Naivität und einer Neigung sich teils ziemlich dumm in Gefahr zu bringen. Gegen Ende zog das Tempo erfreulicherweise nochmal ordentlich an, wobei mich manche Szenen dann doch durch ihre Brutalität überraschten. Das große Finale endet dann schlussendlich in einem riesigen Cliffhanger, etwas mehr Aufklärung wäre schon toll gewesen. Insgesamt lässt mich „What the River Knows„ etwas zwiegespalten zurück. Thematisch absolut fesselnd und vielschichtig, erzählerisch mit kleinen Schwächen, vergebe ich letztendlich 3 1/2 Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.