Magisches Ägypten

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Die 19-jährige Inez aus gutem Hause steigt 1884 als Witwe verkleidet und ohne Begleitung das Schiff von Buenos Aires nach Alexandria. Ihr Ziel: Sie will in Kairo herausfinden, was mit ihren Eltern passiert ist, die verschollen sind und als tot gelten. Antworten will sie von ihrem Onkel, der die Ausgrabungen mit leitet, die ihre Eltern finanziell unterstützt haben. Dieser schickt seinen "Assistenten" Whit zum Hafen, um sie direkt wieder ins nächste Schiff zurück zu verfrachten. Aber da spielt Inez nicht mit ...
Dieses Buch ist unerwartet ernst. Die unerwünschte Belagerung der Briten ist ein großes Thema und auch die koloniale Plünderung der Kunstschätze. Diese Ernsthaftigkeit hat es für mich direkt noch einmal aufgewertet.
Das Thema Fantasy in dem Romantasy-Titel ist dagegen geringer, als erwartet. Durch einen verzauberten Ring, der Kleopatra gehörte, hat Inez Flashbacks und hat auch einen anderen Bezug zu Kleopatras Grabstätte, aber das war's im Großen und Ganzen auch schon. Diverse Gegenstände haben eine seltsame Art von Magie: Sandalen, die leuchten, ein Halstuch, das heißes Wasser liefert, wenn man es auswringt, ein Koffer, der frisches Wasser liefert und in dem man das Geschirr wäscht. Irgendwie fehlt mir da ein sinnvoller Bezug zwischen den Gegenständen und der Magie in ihnen, auch wenn die Ideen an sich charmant sind.
Dafür gefällt mir die Beziehung zwischen Inez und Whit richtig gut. Die beiden lassen sich nicht das Butter vom Brot nehmen und schenken sich nichts. Dennoch stehen sie sich bei. Die Anziehung, die sich langsam festigt, ist sehr gut für mich nachzuvollziehen, auch wenn die Bindung mein Herz nicht ganz erreicht hat.
Ansonsten bietet das Buch: Abenteuer, Gefahr, Drama, Atmosphäre, viele, viele Geheimnisse und ganz viel Spannung. So ganz zart besaitet darf man nicht sein, es gibt einige brutale Todesfälle, darunter einen wirklich tragischen.
Was das Buch leider auch bietet, sind viele, viele Fehler. Zumeist Rechtschreib- oder Grammatikfehler, zum Ende hin aber auch einen dicken Logik- bzw. Perspektivfehler.
Da ich aber schöne Lesestunden hatte, vergebe ich trotzdem 4,5 leuchtende Sterne!