Feminismus trifft Fantasy

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tintenklex Avatar

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"When Women were dragons" - an diesem Titel konnte ich einfach nicht vorbei gehen. Auch das Cover hat mich auf den ersten Blick angesprochen, so wie die Drachin sich durch das Bild zieht - versteckt und auffällig in einem. Ähnlich ist es auch in dem Buch selbst: Die Drachinnen sind Teil des normalen Lebens und doch wird nicht über sie gesprochen und alles, was mit ihnen zusammen hängt, wird verschämt totgeschwiegen. Im Grunde liest sich das Buch wie eine feministische Parabel, denn Drachin zu sein ist eindeutig etwas Weibliches und die Stellung dieser Wesen in der Gesellschaft lässt sich größtenteils auf die Frauen in unserer "wahren" Gesellschaft übertragen - zumindest zu der Zeit, in der das Buch spielt.
Die Wandlungen, die man genauso gut als Emanzipation verstehen kann, werden wunderschön beschrieben und ich wette, dass einige Leserinnen sich darin wiederfinden können, auch wenn ihnen keine Schuppen wachsen.
Kurz gesagt: Die Idee finde ich super modern und wichtig - sie regt zum Nachdenken an und hält unserer Welt einen Spiegel vor.
Leider hat mir eine richtige Handlung gefehlt, eine Spannungskurve und ein Höhepunkt. Das Buch liest sich gut hintereinander weg und der Stil ist sehr schön, trotzdem konnte es mich nicht restlos überzeugen. Ich kann es schwer beschreiben, denn obwohl es sich an keiner Stelle zieht, hat mir doch etwas gefehlt ...
Trotzdem ein Buch, das ich gern weiterempfehlen werde!