Heldin der Nacht

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niniste Avatar

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Ein neues Buch von Marie Sand, da musste ich sofort reinlesen. Sie schreibt so unfassbar gut über die heimlichen Helden .
Das Buchcover ist absolut passend zur Geschichte gestaltet. Die junge Frau, die liebevoll ihr Bsby hält, bevor sie es wahrscheinlich ablegt.

Ich war von der ersten Zeile an von der Geschichte gefesselt.

Im Prolog erfährt man: Eine junge Frau gibt ihr Neugeborenes in großer Not in einer bereit gestellten Holzkiste ab. Dieses Gefühl, was sie dabei hat, ist deutlich zu spüren. Was muss eine Mutter durchmachen, die ihr Kind weg geben muss, sie keine andere Wahl hat.
Wie beruhigend muss es dann aber sein, das Kind dort in die ,, Klappe " zu legen , in dem Wissen, daß sich jemand um das Kind kümmern wird. Eine großartige Idee von der Hebamme Henni, die Möglichkeit an ihrem Geburtsraum zu schaffen.
Im 1. Kapitel lernt der Leser dann diese Henni kennen, wie sie Jahre zuvor als Vertretung ihrer Mutter im Haus der Familie Rothenburg zum Putzen kommt. Sie steht kurz vor dem Abitur und möchte viel lieber lernen, als diese Arbeit zu erledigen. Doch ihre Mutter ist geschwächt und ihr kleiner Bruder krank, so daß sie auf den Lohn nicht verzichten können. Dort trifft sie in dem schönen , großen Haus auf den Sohn Ed. Er ist auf dem Weg Arzt zu werden, wie sein Vater. Doch anstatt wegen seiner besseren Stellung überheblich zu sein, interessiert er sich für das Leben von Henni , die eben mit ihrer Familie in sehr ärmlichen Verhältnissen lebt. Sie hecken einen Plan aus. Sie geht zur Schule, damit sie lernen kann, er putz für sie sein Zuhause. Im Gegenzug erzählt Henni ihm von ihrem Leben.
Obwohl Henni ihm von Beginn an , ziemlich forsch entgegen tritt, ist er von ihrer Art und Auftreten sofort angetan. Sie gefällt ihm und auch andersherum ist Ed ihr nicht unsympathisch.
Ich bin sehr gespannt, wie es mit den Beiden weitergeht. Aus dem Klappentext geht ja hervor, daß Henni Hebamme wird, aber wird aus ihr und Ed ein Paar? Wird Ed seine Studien in Cambridge durchführen können? Außerdem möchte ich gerne erfahren, wie Ed sich seinem Vater widersetzen wird, die Abtreibungen durchzuführen, die er vom ihm verlangt.
Der Schreibstil ist so flüssig und bildgewaltig, daß sofort Bilder vor mir auftauchten. Das zerstörte Berlin, das herrschaftliche Haus der Rothenburgs und auch Henni, Ed und ihre Familien konnte ich mir augenblicklich vorstellen. Henni und Ed sind mir gleich sympathisch, ihre Stärke , ihre Ziele zu erreichen, ist sehr gut zu spüren.
Am liebsten hätte ich gleich weitergelesen.