Bewegende Geschichte einer starken Frau

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sonnenzwerg Avatar

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Wie ein Stern in mondloser Nacht - der Sinn des Titels erschließt sich nicht sofort. Doch bei der Lektüre dieses Buches kam mir die Erkenntnis, dass mit den Sternen die Kinder gemeint sein müssen, deren Mütter keinen Ausweg sehen, als ihre Neugeborenen loszuwerden. Für diese Kinder kämpft, gegen alle Widrigkeiten und eindeutiger Gesetzesgrundlage zum Trotz, die mutige Hebamme Henriette Bartholdy. Sie gründet die erste Babyklappe und begibt sich damit in Konflikte mit dem Gesetz.
Das Cover gefällt mir sehr gut, eine junge Frau hält liebevoll und schutzgebend ein Baby im Arm. Man fühlt sofort mit ihr. Weniger gut gefällt mir der Schreibstil von Marie Sand. Es dauert eine Weile, bis man sich eingelesen hat. In den Dialogen springt sie etwas hin und her, lässt manches ungesagt. Möglicherweise ist dieser etwas unbequeme Stil beabsichtigt. Schafft er doch eine etwas angespannte Stimmung. Die Figur der Henny Bartholdy war mir sofort sympathisch. Man fiebert und leidet mit ihr und mag das Buch nur ungern aus der Hand legen. Zudem hat es dazu geführt, dass ich mich intensiver mit dem Thema der geschichtlichen Entwicklung der Babyklappe beschäftigt habe.
Von mir eine klare Leseempfehlung!