Die Hüterin der Babys

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ullap64 Avatar

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Henni wächst im Nachkriegsberlin unter ärmlichsten Verhältnissen mit Mutter und Geschwistern auf. Bei ihrem Job als Putzfrau eines Arzthaushaltes lernt sie deren Sohn Ed kennen und auch lieben. Die nicht von allen Seiten gewünschte Beziehung steht unter keinem guten Stern. Henni lässt sich später als Hebamme ausbilden und stellt ihre ganze Kraft in den Dienst der Armen, insbesondere der Frauen, die kaum wissen, ob sie ihr Baby auf die Welt bringen und wie sie es dann versorgen sollen. Wie sich das Verhältnis zu Ed im Laufe ihres Lebens weiterentwickelt und wie sich Henni ihrer Lebensaufgabe verschrieben hat, davon erzählt uns dieser außergewöhnliche Roman.

Die Erzählweise auf zwei Zeit- und Handlungsebenen macht die Geschichte für mich plastisch und abwechslungsreich. Gefühlvolle 'Szenen wechseln sich ab mit der harten und ungeschönten Wirklichkeit, so dass man als Leser einen guten Einblick in die Erschwernisse der damaligen Zeiten bekommt. Aber auch die Herzenswärme einer selbstlosen Protagonistin, die es auch in vielen Situationen nicht immer leicht hat und die manches Mal mit ihrem Schicksal hadert, hat die Autorin sehr authentisch dargestellt, so dass ich mich als Leserin immer nah am Geschehen gefühlt habe. Ein bis in die Gegenwart hineinragendes wichtiges Thema, verknüpft mit einer gefühlvollen Story, haben mich das Buch sehr gerne und zügig lesen lassen, von mir eine absolute Leseempfehlung!