Eine starke Frau

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Henni stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Der Vater ist im Krieg verstorben und nun lebt sie mit ihrer Mutter und dem kleinen Bruder Paulchen in einer Kellerwohnung. Doch das Schicksal hält für Henni noch einiges bereit. Sie wird Hebamme und gibt für diesen Beruf alles. Während die Medizin in den 50er Jahren eigentlich in großen Schritten voranschreitet und die stationäre Geburt zu einem klar strukturierten Prozess macht, will Henni wieder zurück zu mehr Natürlichkeit. Außerdem will sie Frauen unterstützen, die ihrer Schwanger-/Mutterschaft nichts positives abgewinnen können. Und das alles in einer Zeit, in der die Rechtslage besonders schwierig war.

Marie Sand erzählt Hennis Geschichte in „Wie ein Stern in mondloser Nacht“ auf verschiedenen Zeitebenen. Neben der Zeitebene Ende der 40er bis Mitte der 50er finden wir im Jahr 2000 der Journalistin Liv, die über die erste offizielle Babyklappe berichtet.

Anfangs fand ich die Geschichte super spannend, wie Henni sich aus der Armut „kämpft“ und für sich den Weg ins Leben sucht. Das fand ich beeindruckend und bewundernswert. Im Lauf des Buches geht aus meiner Sicht aber der Fokus auf Henni und ihre Arbeit verloren. Im Mittelpunkt steht dann eine Liebesgeschichte und die Geschichte der Journalistin Liv. Ich hätte lieber mehr über Hennis Arbeit erfahren.

Henni und ihre Freundin Marta sind meine Lieblingscharaktere im Buch. Mit den anderen Hauptfiguren konnte ich leider weniger anfangen. Über einiger habe ich mich während des Lesens sogar richtig geärgert.

Der Schreibstil ist sehr eingängig und es macht Spaß zu lesen. Nichtsdestotrotz hatte ich mir etwas mehr erhofft. Für ein paar entspannte Lesestunden kann ich das Buch aber dennoch empfehlen.