Gegen den Strom schwimmen

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mima1829 Avatar

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Das Cover hat mich sehr berührt, obwohl die Frau nicht wie in den 50iger Jahren gekleidet ist.

Die Geschichte beginnt 1947, nach dem Krieg, wo Not und Elend herrscht.
Frauen brauchen keine Schulbildung, Männer bestimmen und die Schere zwischen arm und reich ist größer denn je.

Henriette, genannt Henni, lebt mit Ihrer Mutter, die putzt und näht, um zu überleben, und mit Ihrem kleinen kranken Bruder in einer Kellerbehausung.
Eines Tages vertritt Sie Ihre Mutter um in einem Arzthaushalt zu putzen und trifft dort auf den Sohn, Eduard, genannt Ed.
Zwischen Ihnen entwickelt sich eine Beziehung die auch zu etwas festerem wird.
Bevor Ed nach Cambridge geht um zu studieren, wird Sie, ungewollt, schwanger.
Die Mütter intrigieren und Henni wird gezwungen das Kind abzutreiben.
Diesen Schicksalsschlag wird Henni nie überwinden und wird Hebamme.
Später, als auch Ed wieder in Ihr Leben tritt, Sie Ihre Stelle im Krankenhaus kündigt bekommt Sie die Gelegenheit einen "Geburtsraum" einzurichten.

Leider kommt der im Buch gar nicht vor, schade.
Als dann immer mehr Frauen Ihre Kinder nicht wollen und eine Sie unter Druck setzt, stellt Sie eine Apfelsinenkiste vor Ihren "Raum" um das Baby zu retten und damit ist dies die 1.Babyklappe.

Auch hier wird mir zu wenig von erzählt.

Der 2.Erzählstrang spielt im Jahr 2000, wo Liv Ihre Wurzeln sucht. Sie ist adoptiert und als Journalistin, die von der 1.Babyklappe in Berlin berichten soll, lernt Sie Ed kennen.

Die Sprache ist, wie im 1.Band "Ein Kind namens Hoffnung" ,wieder sehr einfühlsam und flüssig.
Die Protagonisten gehen mir teilweise unter die Haut.
Ein Buch was unbedingt in die heutige Zeit passt!

Die Jahre nach dem Krieg werden sehr gut dargestellt und es ist erschreckend, wie gerade Frauen in der Nachkriegszeit leiden mussten.
Bitte selber lesen um da einzutauchen und vielleicht damit unsere Mütter, Großmütter und uns selber verstehen lernen können.