Hennie - die Geshichte einer Heldin.

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bodana Avatar

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Schon das Cover macht neugierig und passt unbedingt zu der Geschichte. Es ist die Geschichte von der Hebamme Henni, einer Heldin ihrer Zeit.
Henni und ihre Mutter gehören zu den ärmeren Leuten in der Nachkriegszeit in Berlin. Die Mutter putzt bei einer reichen Arztfamilie um ihre Familie zu ernähren.
Eines Tages muss Henni sie vertreten und lernt dabei den Sohn der Familie, Ed, kennen und beide verlieben sich ineinander.
Ed wird später Arzt und Henni Hebamme.
Der Unterschied zwischen arm und reich ist riesig. Vor allem Frauen haben es schwer. Sie haben keinen Wert und kein Recht auf Selbstbestimmung. Sie sind auf die Männer angewiesen. Wurde eine -zumeist ledige - Frau schwanger, kam es oft zu Abtreibungen, Tötungen oder Aussetzungen der Babys.
Henni übt ihren Beruf als Hebamme mit viel Liebe, Leidenschaft und Engagement
aus. Sie "erfand" den Babykorb, in denen Frauen ihre ungewollten Babys legen konnten. Henni gibt damit vielen Frauen, aber vor allem den Babys eine Chance. Ihr Mitgefühl und ihr Mut sind bewundernswert.
Die Personen aus dem Buch sind realistisch und authentisch beschrieben. Das Buch, das von der Nachkriegszeit handelt, lässt diese Zeit im Gefühl des Lesers auferstehen. Man fühlt sich förmlich in diese Zeit hineinversetzt.
Es ist ein Buch über eine heimliche Heldin ihrer Zeit, die den Leser berührt und es ist ein Buch für Personen, die gerne historische Romane lesen.
Spannend geschrieben, einziger kleiner Wermutstropfen sind die Sprünge ins Jahr 2000. Ich wäre gerne durchgehend bei Henni geblieben, auch wenn diese Sprünge zu der Geschichte gehören.
Ein berührendes Buch, das gleichzeitig informativ ist. Mit einem sehr guten Schreibstil, der das Lesen zu einem Genuss werden lässt.
Es war mein erstes Buch von Marie Sand, ich werde aber auf jeden Fall nach weiteren Büchern Ausschau halten.