Ein kluges Buch, das zum reflektieren einlädt

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gtotter Avatar

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Nach der Lektüre weiß ich zwei Dinge über Axel Hacke. 1. Der Mann kann gut schreiben, er versteht sein Handwerk. 2. Axel Hacke ist sehr belesen. „Wie fühlst du dich“ entpuppt sich als weit mehr als eine essayhafte Nabelschau, allein schon durch die klug eingesetzten literarischen Referenzen. Obwohl pointiert geschrieben, ist der Text aufgrund der Fülle und schwere seiner Themen durchaus anspruchsvoll. Adorno, Thich Nhat Hanh, Sigmund Freud, um nur ein paar Namen zu nennen, deren Werk im Buch behandelt wird.

Man merkt schon, es geht nicht nur um individuelle Gefühle, sondern um gesellschaftliche Umbrüche und Herausforderungen und wie diese die Gefühle von uns allen beeinflussen und manchmal sogar manipulieren. Das ist erschreckend und beruhigend zugleich. Erschreckend weil es zeigt wie wenig man das beeinflussen kann. Beruhigend weil es zeigt, das man nicht alleine ist und durch die Erkenntnis der Ursachen sowohl Einfluss zu nehmen beginnen kann.

Natürlich hat der Autor die Weisheit auch nicht mit dem Löffel gefressen. Manchmal störte mich die Selbstverständlichkeit mit der er manche Dinge fast schon als Tatsachen hingestellt hat. Ist aber vielleicht eher ein Problem meiner Generation, die gelernt hat, alles, wirklich alles zu hinterfragen, was es schwer macht Werte und Meinungen zu bilden.