Freundlich geschrieben, aber doch distanziert
Ich habe „Wie fühlst du dich?“ gelesen, weil mich der Titel sofort angesprochen hat. Gefühle sind ein großes Thema. Gerade heute, wo so viel im Wandel ist, wo Nähe und Empathie wichtiger denn je scheinen. Und Axel Hacke hat ja einen ganz eigenen Ton: leise, klug, ein bisschen charmant-altmodisch, aber oft auch sehr treffend. Das Buch enthält viele Beobachtungen, kleine Episoden, Nachdenkliches über Sprache, Menschsein, Kommunikation. Manche Stellen mochte ich sehr, da blitzt etwas auf: ein Gedanke, den man mitnimmt, ein Satz, den man markiert. Aber insgesamt hatte ich das Gefühl, dass das Buch eher an der Oberfläche bleibt. Es stellt wichtige Fragen, aber beantwortet sie oft nur halb oder weicht aus. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht. Mehr echte Auseinandersetzung mit Schmerz, Wut, Angst, statt nur mit dem Wort „Gefühl“ selbst.
Drei Sterne, weil der Stil angenehm ist und es sich gut lesen lässt. Aber emotional hat es mich nicht wirklich erreicht. Es bleibt höflich, statt ehrlich weh zu tun.
Drei Sterne, weil der Stil angenehm ist und es sich gut lesen lässt. Aber emotional hat es mich nicht wirklich erreicht. Es bleibt höflich, statt ehrlich weh zu tun.