Was Briefe können, können E-Mails nicht

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sapere_aude Avatar

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Als Lehrer nimmt Glenn Dixon Shakespeare regelmäßig mit seinen Englischklassen durch und setzt dessen Werk "Romeo und Julia" ein, um den Schülern mehr zu entlocken als nur eine Textanalyse. Dass dieses Stück auch sein Leben nachhaltig verändern wird, erlebt Dixon, als er sich beim Club der Julias als Briefeschreiber bewirbt. Freiwillige beantworten hier unzählige Briefe aus aller Welt, die an Julias Veroneser Adresse geschickt werden und in denen um Rat in Liebesdingen gebeten wird. Auf diese sehr persönlichen Briefe eine hilfreiche Antwort zu finden, ist gar nicht so leicht, aber Dixon bringen diese Gedanken über die Liebe persönlich auf den richtigen Weg...

"Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand" beschreibt im Titel eigentlich bereits alles, was im Buch passiert, aber dass genau das funktioniert, ist wirklich bemerkenswert, schließlich handelt es sich weder um einen Roman, noch um eine autobiografische Erzählung im engeren Sinne. Diese Mischung macht die Lektüre nicht immer einfach, aber zugleich erlaubt sie, das Werk in verschiedener Weise zu lesen - als Reisebegleiter für Verona, als Hilfe bei der Neuentdeckung Shakespeares, als Liebesratgeber oder als lebenskluge Pädagogik. Nicht zuletzt ist es eine Hommage an die Macht handgeschriebener Briefe, die dem Medium E-Mail nicht zukommt.