Interessante Geschichte aus der Gegenwart und der Vergangenheit

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adel69 Avatar

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Die Handlung:

Estienne Thomas Ambroise Christophe Hazard wurde 1581 geboren. Er hat die Veranlagung, sehr alt zu werden – Hunderte von Jahren, und man sieht es ihm nicht an. „Anagerie“ nennen manche Ärzte eine solche Erscheinung.
Was ist das – Segen oder Fluch, wenn man so alt wird? Herr Hazard ist ein Ich-Erzähler, und er lässt den Leser an verschiedenen Identitäten teilhaben, als die er schon gelebt hat. 1623 liebte er Rose in London, Rose, die leider an der Krankheit Pest litt.

Und 2017 oder 2018 – einer Zeit, die der Autor als „heute“ bezeichnet – ist der Ich-Erzähler Tom Hazard und bewirbt sich an einer Schule in London. London, die Stadt, in der er schon einige Male gelebt hat. Diesmal gibt er sich als 41-Jähriger aus – dass er älter ist, sieht man ihm ja nicht an.

Einige Wochen vorher hat er Hendrich getroffen, auch einen Mann, der ebenfalls sehr alt ist und schon verschiedene Berufe und Identitäten hatte. Jetzt lebt er als Schönheitschirurg im Ruhestand in Los Angeles.

Meine Meinung:
Ein Buch über Leute zu schreiben, die sehr alt werden können, ist interessant. Der Ich-Erzähler ist sympathisch, und beim Lesen bedauere ich ihn, dass er so alt ist. Sicherlich ist es gut, wenn man viele Jahre in guter Gesundheit verbringen kann – aber müssen es gleich einige Jahrhunderte sein? Das ist schon ziemlich viel, finde ich.

Der Ich-Erzähler springt zwischen den Zeiten hin und her. Mal erzählt er Ereignisse aus der Gegenwart, dann wieder, wie er 1623 in London in Rose verliebt war. Worauf das Buch eigentlich hinauswill, wird mir durch die Leseprobe nicht ganz klar.

Andererseits bringt das flüssig geschriebene Buch den Leser zum Nachdenken. Man fragt sich: Was wäre, wenn ich auch so alt werden könnte wie der Ich-Erzähler? Und: Will ich überhaupt so alt werden?