Liebst du die Unsterblichkeit?

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Tom ist bereits weit über vierhundert Jahre alt, sieht aber aus wie knapp vierzig. Er ist kein Vampir, sondern einer der Wenigen, die an einer besonderen körperlich-chemischen Reaktion "leiden"; sie altern deutlich langsamer. Um das zu kaschieren, haben sich die meisten unter Hendrich zusammengefunden, der ihnen alle acht Jahre eine neue Identität verschafft, in deren Zuge sie ihm in dieser Zeit einen Gefallen tun müssen. Tom jedoch will aussteigen. Dann nimmt er eine neue Identität an, in London, wo alles angefangen hat und ausgerechnet als Lehrer an einer Problemschule. Aber hinter allem lauert nur sein Wunsch, endlich seine Tochter, die ist wie er, wiederzufinden.

Der Einstieg gelingt mühelos, denn Haig schreibt leicht und so, dass alle Fragen geklärt werden, bevor sie überhaupt auftauchen. Dabei erzählt Tom in der Ich-Form seine Geschichte selbst. Die Kapitel sind kurz und überschaubar und wechseln zwischen verschiedenen Jahren hin und her. Schon jetzt wird deutlich, dass der Autor gut recherchiert und sich so einige Gedanken um die Welt und ihre Vergangenheit gemacht hat. Tom wirkt sympathisch, aber auch ein wenig melancholisch. Wird er finden, was er sucht? Es scheint, als könnte ein bittersüßes Ende auf den Leser warten.
Erwähnenswert ist auch die Aufmachung des Buches, der Anfangsbuchstabe eines neuen Kapitels in etwa, die Seitenzahlen und die Überschriften, die sehr geschmackvoll umgesetzt wurden.