Nichts ist unser wahres Eigentum außer der Zeit…

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eskalina Avatar

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Wenn es nach diesem Satz von Seneca, dem römischen Philosophen ginge, dann ist Tom Hazard, wie er sich aktuell nennt, sehr reich, denn Zeit hat er genug. Sein Geburtsjahr ist 1581, doch sein Alter sieht man ihm nicht an. Seine Zellen altern wesentlich langsamer als bei normalen Menschen üblich. Wer sieht, wie die Zeit rast – die eigene Lebenszeit vergeht, der würde sich wünschen, so wie Tom zu sein, doch der ist ganz und gar nicht glücklich über seine besondere „Eigenschaft“.

Tom, der hier als Ich-Erzähler von seinem Leben berichtet, blickt auf die Jahrhunderte zurück und hat noch immer den Verlust seiner großen Liebe nicht vergessen. Rose starb 1623 in London an der Pest und er war bei ihr. Seitdem ist viel in seinem Leben passiert. Er ist weit gereist und doch immer einsam geblieben, obwohl es noch mehr Menschen gibt, die wie er, so verlangsamt altern.

Die Leseprobe hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Bücher über Menschen, die mehrere Jahrhunderte alt sind, haben etwas Faszinierendes an sich und regen die Phantasie an. Matt Haigh schreibt, wie schon in seinen anderen Büchern, klar und schnörkellos und versteht es, den Leser schnell in seine Geschichte zu ziehen. Es fiel mir tatsächlich schwer, aus dieser kurzen Leseprobe wieder aufzutauchen und das Thema aus dem Kopf zu bekommen. Wenn es genauso spannend und interessant weitergeht, was bei dem Autor zu vermuten ist, dann kann man vermuten, dass dieses Buch sein nächster Bestseller wird.