Bezaubernde Geschichte über die Zeit, die Liebe und das Leben

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Was wäre, wenn es unter uns eine Gruppe von Menschen gäbe, die Shakespeare noch persönlich kennen lernen durften, in den Roaring Twenties als Pianisten unterwegs waren, Menschen, für die eine Bloody Mary eine bahnbrechende Erfindung war?
In Matt Haigs Roman „Wie man die Zeit anhält“ gibt es sie, und einem davon, Tom, begleiten wir in seinem Leben. Mit ihm lernen wir das England des 17. Jahrhunderts kennen, entdecken die Welt und lernen die Tücken des 21. Jahrhunderts kennen.

Tom arbeitet als Geschichtslehrer an einer Schule in London. Wer sonst könnte das auch besser als einer, der bei vielen der Ereignisse selbst dabei war – oder zumindest gelebt hat. Schließlich ist Tom 439 Jahre alt. Mit dieser Fähigkeit ist er aber nicht allein: es gibt noch mehr, allen voran Hendrich, der die Albatros-Gesellschaft gegründet hat, um Menschen, die nur sehr langsam altern, zu schützen. Zumindest gibt er das vor. Im Laufe der Geschichte muss Tom seine Meinung zu Hendrich überdenken, denn der war nicht immer ehrlich zu ihm....

Matt Haig hat einen großartigen Roman geschrieben. Sein wundervoller Schreibstil zeigt sich hier vor allem in der Beschreibung von Orten: man verliert sich im London von 1616 genauso wie im heutigen London, Paris 1929 fühlt sich genauso lebendig an wie das jetzige Australien. Fast könnte man glauben, Haig selbst war zu der Zeit an diesen Orten.
Die Geschichte selbst ist romantisch, ohne je kitschig zu werden und bietet auch ein paar Überraschungen.
Ich habe das Lesen sehr genossen und werde mir noch andere Romane von Haig anschaffen. Von mir eine Empfehlung!