Durch die Zeit

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lealein1906 Avatar

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„Wie man die Zeit anhält“ ist wirklich ein toller Roman, einer meiner Highlights in letzter Zeit, weswegen ich sehr sehr gerne fünf Sterne vergebe.
Es geht um Tom, der zu den wenigen Menschen gehört, die nur sehr langsam altern und deswegen bis an die 1000 Jahre alt werden. Diese Idee finde ich allein schon fantastisch (im doppelten Wortsinn). Wenn man so alt wird gibt es natürlich einen großen Feind: die Liebe. Denn man wird unweigerlich mit ansehen müssen, wie die Liebsten immer älter werden und schließlich sterben. Deswegen hat Tom seine sozialen Kontakte ziemlich aufgegeben. Doch das soll sich bald ändern.
Der Roman erzählt die ganze Lebensgeschichte von Tom, aber nicht chronologisch, sondern immer mal ein bisschen aus dieser, ein bisschen aus jener Zeit. Das mag sich zunächst verwirrend anhören, aber der Autor macht die Übergänge so perfekt, dass man sich nie verloren fühlt und immer genau weiß, wo man sich gerade in der Zeit befindet. Auch der Schreibstil an sich hat mir sehr gut gefallen, man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen, so schnell fliegen die Seiten dahin. Und es ist auch immer so spannend, sodass man kaum aufhören kann zu lesen.
Tom ist meiner Meinung nach ein toller Charakter und allein sein „Gendeffekt“ und was er alles schon erlebt hat machen ihn einfach interessant. Auch die anderen Charaktere geben der Geschichte viel Leben mit, dabei haben mir die Personen in der früheren Zeit fast noch besser gefallen als die in der Gegenwart.
Was ebenfalls sehr überzeugt sind die vielen Details, die Autor Haig aus der alten Zeit lebendig werden lässt. Da muss viel Recherchearbeit dahintergesteckt haben, denn er bringt dem Leser wirklich alles bildlich nahe.
Ich kann diesen Roman nur wärmstens weiterempfehlen, weil er das Thema Zeit in einem ganz neuen Kontext betrachtet und das Ganze in eine spannende und interessante Geschichte verpackt.