Gedanken über die Zeit

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inge1978 Avatar

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Tom Hazard altert langsamer als normale Menschen. Er wurde vor über 400 Jahren geboren, sieht aber aus wie 40.
Aufgewachsen in einer Welt voller Aberglaube und Hexenverfolgung lernt er schnell dass er sich und sein "Andersein" vor anderen Menschen verheimlichen muss. Dadurch geht er auch keine emotionalen Bindungen mehr ein. Einzig zu Hendrich und der sog. Albatros-Gesellschaft, ein loser Bund Gleichgesinnter, hält er Kontakt und sie helfen ihm auch regelmäßig ein neues Leben zu beginnen. Hendrich hilft Tom , seine Tochter, die offensichtlich die gleiche Veranlagung hat wie er, zu suchen, dafür fordert er aber von Tom Gefallen ein.
Ein seinem aktuellen Leben als Lehrer lernt Tom Camille kennen und entwickelt Gefühle für sie. Doch wie soll er damit umgehen?

Ich kenne Matt Haig von seinem Roman "Ich und die Menschen". Schon da habe ich seinen etwas anderen Blickwinkel auf die Menschheit kennen und lieben gelernt. Und auch dieses Mal lernen wir mit Tom einen Menschen kennen der ein ungewöhnliches Weltbild vermittelt. Eigentlich der Wunsch fast jeden Menschens: Unsterblichkeit. Tom lebt diese fast und ist dennoch nicht glücklich. Seine Probleme und Gefühle sind zutiefst menschlich und dadurch so nachvollziehbar. Er ist kein Übermensch, will einfach nur ein normales Leben. Und man gönnt es ihm so sehr, denn Tom ist einfach nur sympathisch.
Ein bisschen Neid kam beim Lesen dann doch schon mal auf, denn Tom hat auch einige sehr bekannte Personen in seinem Leben getroffen.

Matt Haig schreibt wunderschön, fast schon philosophisch. Das Buch regt zum Nachdenken an und hat mir trotz seiner Ruhe und Unaufgeregtheit viel Lesevergnügen bereitet.