Hatte mehr erwartet

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kaffeelese Avatar

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„Wie man die Zeit anhält“ von Matt Haig erzählt die Geschichte über Tom Hazard, bzw. Estienne Thomas Ambroise Christophe Hazard, denn das ist sein Geburtsname. Geboren ist er am 3. März 1581 und damit schon weit über 400 Jahre alt. Aussehen tut er allerdings wie ein 40jähriger, denn Tom hat eine besondere Veranlagung, die ihn nur sehr langsam altern lässt. Natürlich hat das auch seine Schattenseiten, denn er muss mit ansehen, wie alle Menschen, die er liebt, älter werden und sterben. Auch seine große Liebe Rose muss er viel zu früh gehen lassen, da sie an der Pest stirbt. Das Einzige, was ihn am eigenen Leben festhalten lässt, ist, dass er mit Rose eine Tochter hat, Marion, die die gleiche Veranlagung wie er hat. Über die Jahrhunderte hat er nicht aufgehört, nach ihr zu suchen. Immer wieder gibt es Zeitsprünge in die Vergangenheit, die dem Leser helfen, Tom und seine Schwierigkeiten zu verstehen.
Der Tom der Gegenwart ist Geschichtslehrer und leidet unter ständigen Kopfschmerzen und auch ein Stück weit an Depressionen. Er versucht sich an das „Gesetz“ der Albas – so nennen sich die Menschen, die wie Tom veranlagt sind – zu halten und sich nicht zu verlieben und enge Beziehungen einzugehen. Da seine Liebe zu Rose niemals wirklich endete, kommt es erst einmal gut damit klar. Aber dann begegnet er Camille…
Die Suche nach Marion endet für meinen Geschmack viel zu schnell und auch nicht so, wie ich es erhofft hatte. Man könnte fast meinen, dass der Autor endlich zum Schluss kommen wollte.
Leider bin ich mit Toms Geschichte nicht so richtig warm geworden. Tom empfand ich eher als langweilig, wenn man bedenkt, was er alles erlebt hat. Auch die Zeitsprünge waren meiner Meinung nicht sehr tief gehend und bevor ich mich in die jeweilige Situation hinein versetzen konnte, war sie auch schon wieder vorbei. Anhand der Leseprobe hatte ich hohe Erwartungen, die dann nicht erfüllt wurden. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass es kein gutes Buch ist. Stellenweise hat es mir sehr gut gefallen und die vielen 5-Sterne Bewertungen sprechen ja auch für sich.