Ist ein langes Leben erstrebenswert?

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frejo Avatar

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Tom ist ein Albatros: er altert verzögert und ist nicht vierzig Jahre alt, wie er aussieht, sondern über 400 Jahre. Ständig muss er sein Leben an einem Ort aufgeben, weiterziehen und woanders neu anfangen, da es sonst zu sehr auffällt, dass Tom nicht in dem Maße älter wird, wie die Menschen um ihn herum. Dabei hat er einmal geliebt und alles verloren - das soll ihm nie wieder passieren, bis er Camille trifft...


Ich habe mich wahnsinnig auf das neue Buch von Matt Haig gefreut und wurde nicht enttäuscht. Sein unaufgeregter Schreibstil nimmt einen sofort gefangen und man ist mittendrin im Leben von Tom. Dabei gibt es zahlreiche Jahressprünge, die nicht wirklich chronologisch sind, aber dank der Jahreszahlen am Kapitelanfang behält man die Übersicht und die dadurch entstehende Komplexität hat mir gut gefallen. Mit jeder weiteren Seite erschließt sich einem die Einsamkeit, die Tom gefangen hält und wieso ein verlängertes Leben für ihn kein Segen ist.


Alles in allem habe ich mir das Buch zu diesem Thema doch etwas philosophischer vorgestellt, aber es regt wieder sehr zum Nachdenken über das Leben, die Zeit und die Liebe an und ich habe es sehr genossen.