Keine Angst vor der Zukunft. Die Zukunft bist du!

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anneteekanne Avatar

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Das Cover:
Eine Uhr mit römischen Ziffern, in der ein Mann sitzt.

Zum Buch:
Tom Hazard sieht aus wie ein normaler Vierzigjähriger. Aber Tom lebt seid 439 Jahren.
Nach schlechten Erfahrungen mit Aberglaube und Hexerei im 17.Jahrhundert, lebt er nun nach den Regeln der Albatros-Gesellschaft. Diese schützt Menschen wie Tom, denn es gibt mehr davon auf der Welt. Aber es gibt natürlich auch Menschen, die ihnen Böses wollen.
Aber Tom ist einsam. Seid langer Zeit sucht er nach seiner Tochter Marion, denn seine Frau Rose erzählte ihm auf ihrem Sterbebett, das diese so sei wie er.
Und seine Flashbacks und Kopfschmerzen nehmen zu. Kann ihm vielleicht die freundliche Französischlehrerin Camille helfen?

Meine Meinung:
Nachdem ich die ersten Seiten einer Leseprobe gelesen hatte, wußte ich, dass ich dieses Buch lesen wollte.
Nach Matt Haigs "Ich und die Menschen", welches uns - den Menschen - eine Spiegel vorhält und uns an die wichtigen Dinge im Leben erinnert, kommt jetzt noch die Faszination des "ewigen" Lebens dazu.
Das es nicht nur gute Seiten gibt, werden schnell deutlich.

Ob es sein Blick war, ob ich in ihm einen anderen Außenseiter spürte oder ob ich ahnte, welchen Schaden die Seele erleidet, wenn sich in einem langen Leben zu viele Sünden anhäufen, könnte ich bis heute nicht sagen. (Seite 254)

Andererseits lebt die Figuer Tom Hazard in der Entdeckerzeit in England, im Wandel und danach steht ihm dann die Wlet offen. Alle acht Jahre Verändert er sich, bevor es auffällig wird, das er sich nicht verändert, nicht altert bzw. sehr sehr langsam.

Matt Haig wechselt im Roman immer wieder die Zeiten, was nicht verwirrt, sondern zum Verständnis von Toms Leben beiträgt. Gerade die die Rückblicke, wie es ihm am Anfang mit der "Krankheit" erging, sind sehr einprägsam. Insbesonder, weil Tom sie nacherzählt und nicht der Erzähler stur wiedergibt, wie es ihm erging. Es fließen immer wieder Dinge, Worte, begebenheiten ein, die uns heutzutage wichtig sind.

Er war eine beeindruckende Erscheinung, auch wenn er kein Errol Flynn oder Tyrone Power, Paul Newman oder Ryan Gosling war. Auf Tinder hätte er nur mit viel Glück überhaupt einen Swipe bekommen. Sein Haar war dünn und farblos, und er hatte ein grobes knubbeliges Rembrandt-Gesicht, doch dafür hatte er etwas, das die Leute im elisabethanischen Zeitalter noch wahrnahmen und zu schätzen wussten, was sie im einundzwanzigsten Jahrhundert verlernt haben: Er hatte eine Aura. Eine starke, metaphysische Kraft, eine Präsenz, eine Seelendichte. (Seite 140: Es geht um Richard Burbage, einen berühmten Schauspieler)

Und natürlich wird auch ein wenig was gelehrt. Tom geht in seiner Aufgabe als Geschichtslehrer auf, die Kinder sind begeistert, weil er klingt, als wäre er dabei gewesen (zwinker-zwinker) und welcher Lehrer kann schon auf einer Laute Billie Jean spielen?

Geschichte ist lebendig. Wir sind Geschichte. Geschichte, das sind nicht tote Politiker, Könige und Königinnen. Jeder und alles ist Geschichte. Ihr Kaffee zum Beispiel. Am Beispiel Ihres Kaffees könnte ich die ganze Geschichte des Kapitalismus, des Britischen Empire und der Sklaverei erzählen. Wie viel Blut und Elend es gekostet hat, damit wir heute hier sitzen und aus Pappbechern Kaffee nippen können.« (Seite 21)

Fazit:
Eine wundervolle und interessante Geschichte.