Matt Haig, der großartige Geschichtenerzähler

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GEDANKEN ZU „WIE MAN DIE ZEIT ANHÄLT“
Nach „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ ist der aktuelle Roman von Matt Haig erst mein zweites Buch des Autors. Und das ist eine faszinierende Zeitreise, obwohl es mit Zeitreise im wörtlichen Sinne gar nichts zu tun hat.

Protagonist Tom Hazard führt einen durch die letzten 400 Jahre – sowohl durch die großen geschichtlichen Ereignisse, als auch durch sein kleines, privates Leben. Aber auch Toms Gegenwart und die damit verbundenen Ereignisse ziehen einen sofort in den Bann. Diese Mischung ist dem Autor unglaublich gut gelungen und es gibt so viele Momente, die ich mit vollkommener Begeisterung gelesen habe. In Toms Vergangenheit findet der Leser ein einsames Leben, immer wieder durchzogen von kleinen Momenten der Freude, die jedoch nie lange währen. Tom ist immer auf der Flucht, um die Menschen, die ihm etwas bedeuten, in Sicherheit zu wissen und nahm dafür in den letzten vier Jahrhunderten unzählige Identitäten an.

"Der Schlüssel zum Glück ist nicht, man selbst zu sein, denn was heißt das überhaupt? Jeder Mensch hat so viele Ichs. Nein. Der Schlüssel zum Glück ist, die Lüge zu finden, die am besten zu einem passt." S. 71

„Wie man die Zeit anhält“ ist ein bewegendes Buch über die Liebe und Verlust, über das Leben und die Zeit, versehen mit kleinen Lebenslektionen. Alles verpackt in Toms Leben. Matt Haig ist ein großartiger Geschichtenerzähler, die Ehrlichkeit in seinen Worten treffen ins Herz und die Kreativität hinter dieser Geschichte ist beeindruckend. Dieses Buch rückt das Leben und die Zeit in den Fokus, beleuchet es aus allen erdenklichen Perspektiven und bringt zum Nachdenken. Über das eigene Leben, die getätigen Handlungen und getroffenen Entscheidungen und natürlich auch über die Zeit.

ZUSAMMENFASSEND
„Wie man die Zeit anhält“ ist ein beeindruckender und faszinierender Roman über das Leben und die Zeit, in der so viel Kreativität des Autors steckt, dass es sich kaum beschreiben lässt. Es ist gespickt mit kleinen Lebensweisheiten und regt an einigen Stellen sehr zum Nachdenken an. Das war eindeutig mein letztes Buch des Autors, denn für mich ist er großer Geschichtenerzähler.