Spannend, soziokulturell interessant und völlig anders als der Vorgängerroman

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Da mir der erste Roman der Autorin bereits gut gefallen hat und ich generell gern Literaturen afrikanischer Autor*innen lese, bin ich auf „Wie schön wir waren“ enorm gespannt. Mein erster Eindruck ist, dass sich der Roman stark von dem Vorgängerroman unterscheidet, natürlich nicht nur thematisch, sondern vor allem, weil hier das Leben der Diaspora/ das Leben im Exil nicht im Vordergrund stehen wird. Mir gefällt der erste Einblick in die authentischen soziokulturellen Verhältnisse und in die Beziehungsebenen der Dorfgemeinschaft sowie die Erzählperspektive in der 2. Person Plural sowie im nächsten Kapitel in der ersten Person Singular. Dadurch wirkt der Erzählstil abwechslungsreicher und er spricht mich als Leserin sehr an. Man hat bereits das Gefühl als sei man mitten im Geschehen drin, bekommt einen sofortigen Zugang zur Handlung und den Charakteren. Gespannt bin ich auf die Umsetzung des brisanten, hochaktuellen Themas, die damit einhergehende Kritik und welche Rolle die kindliche Perspektive im Verlauf des Romans noch spielen, inwiefern sich Thula emanzipieren und als Vorbild fungieren wird. Die Leseprobe/der Titel lassen eine interessante Mischung aus Coming-of-Age, (neo-)kolonialer und ethnozentrischer Kritik sowie eine Rückbesinnung auf vorkoloniale Werte und Sozialgefüge vermuten.