Bedrückend und beeindruckend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
melanie82 Avatar

Von

Selten wird es so deutlich wie bei „Wie schön wir waren“, welche unglaubliche Macht Sprache hat. Nicht nur der Inhalt ist absolut packend und wirkt lange nach, sondern vor allem die kraftvolle Erzählweise. Im Zentrum stehen die Bewohner von Kosawa, die Angst vor der Auslöschung des Dorfes durch einen amerikanischen Ölkonzern haben. Das Ackerland wurde durch Öllecks unfruchtbar, das Trinkwasser ist vergiftet, weswegen Kinder sterben, Versprechungen und finanzielle Reparationen werden nicht eingehalten und die Regierung ist korrupt und kümmert sich nur um eigene Interessen. Die Bewohner müssen sich also selbst wehren und von diesem Kampf erzählt das Buch. Das Thema betrachtet damit ein sehr ernstes und aktuelles Thema im Spannungsverhältnis von westlichem Profitstreben und Kolonialismus, dem der Mut und der Einsatz der Menschen entgegentritt. Zusammenhalt wie auch Ängste werden dem Leser in der Erzählung deutlich und bildhaft vor Augen gebracht und die realitätsnahe Erzählung hinterlässt ein bedrückendes Gefühl. Absolut lesenswert!