Die Stimme derer, die nicht gehört werden

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melanie.e Avatar

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Recht und Unrecht, Macht und Unterlegenheit, Geld und Gier, Außerordentlich starke Charaktere, Vergangenheit und Jetzt. Und irgendwo dazwischen spielt sich Imbolo Mbues Roman "Wie schön wir waren" ab:

Ein amerikanischer Ölkonzern droht das kleine afrikanische Dorf auszulöschen, das Land und Boden sind bereits verpestet, das Wasser verunreinigt, die Menschen leiden. Es muss etwas dagegen unternommen werden, bevor alle Lebensgrundlagen restlos zerstört und die Ressourcen ausgeschöpft sind und die Überlebenschancen der Bewohner:innen gen Null sinken.

Eindrucksvoll und fließender Erzählkraft schildert Imbolo Mbue einen Aufschrei der Unterdrückten. Einen Aufschrei derer, auf deren Rücken der Wohlstand anderer aufbaut. Deren Leid die Grundbedingung für das perverse System des Kapitalismus und den Luxus weniger anderer darstellt. Es lässt sich nämlich als viel mehr, als "nur" eine Geschichte selbst lesen: Es ist gleichsam auch eine Metapher für unser ganzes System, das auf der Unterdrückung anderer aufbaut.
Aber es gibt sie, die, die das nicht mehr hinnehmen. Und genau von ihnen erzählt "Wie schön wir waren": Von einer Gemeinschaft, die an ihrem Land festhält.

Eindrucksvoll, fesselnd, Wütend und traurig machend zugleich.