Ein Dorf über Jahre im Kampf

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aoibheann Avatar

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Grundsätzlich hat mir das Buch gut gefallen. Die Geschichte finde ich sehr eindrucksvoll erzählt. Aus der Sicht verschiedener Personen wird die Geschichte des afrikanischen Dorfes Kosawa erzählt. So setzt sich für den Leser Stück für Stück ein Gesamtbild zusammen. Die verschiedenen Emotionen transportiert die Autorin unheimlich gut zum Leser. Trauer, Wut, Hilflosigkeit, Schmerz ob der Zerstörung ihres Dorfes und ihres Landes; Resignation ob der vielen leeren Versprechungen aber auch Hoffnung auf eine bessere Zukunft für kommende Generationen. Es wird viel über die Kultur eines afrikanischen Dorfs vermittelt, die Dorfbewohner werden sehr detailreich und auch liebevoll dargestellt. Diese Aspekte des Buches fand ich wahnsinnig beeindruckend umgesetzt.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich leider nicht verstanden habe, warum die einzelnen Teile in so - für mich - merkwürdiger Reihenfolge erzählt werden. Einige Informationen hätte ich gerne schon wesentlich früher im Buch gehabt. So war ich im einen Moment noch bei den Kindern Kosawas und Thula, wurde im nächsten Moment in die Erinnerungen von Thulas Großmutter versetzt, was mich aus dem Lesefluss gebracht hat. Zudem finde ich die Geschichte hier an manchen Stellen sehr in die Länge gezogen. Ich hadere mit dem Ende der Geschichte. Es passte zum gesamten Stil des Romans, aber ich war damit nicht glücklich.

Von daher war es für mich ein durchaus beeindruckendes Buch, das in den aktuellen Zeitgeist passt und anhand eines exemplarischen Dorfes die Kolonialgeschichte erzählt und anprangert. Aber restlos begeistern konnte es mich leider nicht.