Hoffnung und Widerstand

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schneespur Avatar

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Imbolo Mbues Roman „Wie schön wir waren“ handelt von der Geschichte eines kleinen Dorfs in Afrika, das über die Köpfe seiner Einwohner hinweg von der Regierung an einen Ölkonzern verkauft wurde. Die Dorfbewohner versuchen dem Ölkonzern zu trotzen. Aber die Ölbohrlöcher und die Pipelines hinterlassen tiefe Spuren in ihrem Land. Lecks und Pannen verseuchen ihre Anbaufläche und ihr Trinkwasser. Kinder werden von dem Wasser krank und sterben. Die Dorfbewohner fühlen sich hilflos und wissen nicht, wie sie sich gegen den Ölkonzern und die Regierung mit ihren Soldaten zur Wehr setzen können. Nur langsam formiert sich Widerstand. Eine zentrale Rolle spielt dabei Thula, die bereits als Kind schwere persönliche Verluste erleiden muss. Sie träumt davon, das Dorf von dem Ölkonzern zu befreien.

Der Roman ist aus verschiedenen Perspektiven erzählt, mal aus Sicht der Kinder, die in dem vergifteten Dorf aufwachsen, mal aus Sicht verschiedener Familienmitglieder von Thula.Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Geschichte von unterschiedlichen Romanfiguren erzählt wird. Auf diese Weise wird einem nicht nur die Geschichte des Vorgehens des Dorfs gegen den Ölkonzern, sondern auch viel über die Traditionen und die Lebensweise der Frauen, Männer und Kinder nahegebracht. Auch das persönliche Leid der Personen wird intensiv und nahbar geschildert.

Es ist ein langer Weg des Kampfes, den das Dorf auf sich nimmt, aber nie wurde mir das Buch langweilig. Die kleinen Anlässe zur Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation im Dorf setzen eine Energie und Freude in den Köpfer der Bewohner frei, dass es auch mich als Leser immer wieder gepackt hat, zu erfahren, wie es denn weitergeht und ob das Dorf sich befreien kann.