Kampf der Generationen

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straßenprinzessin Avatar

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“Söhne des Leoparden, Töchter des Leoparden, gebt acht vor jedem, der uns Unrecht will, nie bringt man unser Gebrüll zum Schweigen.“ (Seite 42)

Kosawa, ein abgelegenes Dorf, wird seit Jahrzehnten von einer amerikanischen Ölfirma ruiniert. Menschen werden krank und sterben, der Boden wird unfruchtbar und Erträge sind sehr gering oder bleiben aus und das Wasser trägt so viel Gift mit sich, dass nicht einmal stundenlanges abkochen hilft. Selbst die Luft ist schwer, dunkel und giftig.

Das Stolze Volk, welches das Blut des Leoparden in sich trägt, ist es leid all diesen Schmerz hinzunehmen, denn was hat man schon zu verlieren, wenn das Leben sowieso schon ständig vom Tod und Elend umgeben ist?
Eine Revolution gegen einen Giganten beginnt!

Der Klappentext klang wirklich super interessant und ich habe eine Story ähnlich wie Vergiftete Wahrheit von T. Haynes, Gegen den Strom von B. Erlingsson oder Erin Brockovich von S. Soderbergh erwartet.
Leider hat mich dieses Buch aber nicht richtig packen können, obwohl es dramatisch, ungerecht und aufwühlend ist. Klar, ich habe dieses Buch nun mit Filmen verglichen, aber als Bücherwurm sind für mich Bücher oft viel Kraftvoller, doch hier konnte ich die Leidenschaft und den Kampf nicht immer spüren. Die Bewohner des geplagten Dorfes sind im stetigen wechsel von Erschöpfung und Kampfeswillen. Mangelnde Bildung und eine korrupte Regierung wird ihnen immer wieder zum Verhängnis. Und auf einmal ist da Thula, die Revolutionärin vom Klappentext, die Hoffnung eines ganzen Dorfes, die auf 442 Seiten kaum zu Wort kommt.
Die Kapitel sind sehr lang und es gibt einige Perspektivwechsel, die mal mehr und mal weniger wirr erscheinen oder abdriften in Nebensächlichkeiten. Nicht selten empfand ich die Geschichte als sehr zäh und immer wieder empfand ich Teile der Geschichte als schlecht getimt.
Obwohl ihr Schicksal grausam ist und ich mich an jedem Hoffnungsschimmer festgekrallt habe, blieben mir die Figuren unnahbar. Mir hat die Power gefehlt, dieser Kampf zieht sich seit Generationen und selbst die Autorin scheint davon am Ende erschöpft gewesen zu sein, denn das Ende hat sich einfach nur nach: keine Lust mehr, angefühlt.
Ich bin frustriert! Frustriert über die Ungerechtigkeiten, aber auch frustriert über die investierte Zeit.